Eintracht Frankfurt
08.11.2013 - FRANKFURT
INTERVIEW Außenverteidiger Bastian Oczipka über Doppelbelastung, Derby und dreckige SiegeSpielt die Doppelbelastung eine Rolle?
In der Mannschaft ist das kein Thema. Natürlich gibt es immer viele Meinungen, ob man wegen der gesteigerten Anzahl an Spielen rotieren sollte, oder nicht. Bislang haben wir darauf verzichtet. Nach dem Spiel in Tel Aviv lief es dann in Gladbach erstmals nicht so gut. Aber hätten wir rotiert und es wäre schlecht gelaufen, hätte man die Gründe ebenso in der Rotation suchen können.
Für Sie liegt der Abwärtstrend also nicht in der gesteigerten Belastung begründet?
Im Nachhinein kann man dieses Thema so oder so auslegen. Vor dem Spiel in Freiburg waren wir auch in der Europa League aktiv, kommen beim SC sehr gut in die Partie, müssen 3:0 führen. Dann fangen wir durch Konzentrationsmängel das Gegentor. Ob das an der gesteigerten Belastung lag, ist schwierig zu beantworten.
Drückt der schlechte Saisonstart auf die Stimmung in der Mannschaft?
Armin Veh hat diesen Punkt deutlich angesprochen. Er hat uns aufgezeigt, dass wir durch den Start in einer etwas schwierigen Situation stecken. Er hat gesagt, er weiß, dass wir dadurch nicht so aufspielen können, wie vergangene Saison. Aber er hat uns aufgefordert, ruhig zu bleiben. Wir fangen durch den schlechten Start nicht an, irgendwas komplett zu ändern oder umzustellen. Wir konzentrieren uns auf unsere tägliche Arbeit und glauben ans unsere Stärke.
Vom eingeschlagenen Weg gibt es kein Abrücken.
Nein, wir müssen nicht unseren Plan oder unsere Taktik ändern. Wir müssen nicht grübeln, was schief läuft und uns den Kopf darüber zerbrechen, warum. Der Fokus liegt jetzt auf dem Spiel gegen Mainz.
Eine klassische Situation, in der ein „dreckiger" Sieg den Knoten platzen lässt?
Ja, definitiv. Schönspielerei bringt momentan nichts. Mainz ist ein schwerer Gegner, der taktisch sehr diszipliniert spielt. Und wir haben ja schon in den letzten beiden Duellen gesehen, dass mit Schönspielerei für uns nichts zu holen ist. Ein 1:0 kann in solchen Spielen sehr wertvoll sein.
Der FSV gewann in Frankfurt zuletzt 3:1. Habt ihr da noch etwas gut zu machen?
Auf jeden Fall. Das war ein schwaches Spiel von uns. Die Mainzer nutzen Fehler sofort aus, stellen sich optimal auf den Gegner ein. Genau so haben sie es bei uns gemacht, haben uns nicht zur Entfaltung kommen lassen und schnell zwei Tore geschossen. Wir wissen, dass wir jetzt einen Auswärts-Sieg holen müssen.
Den letzten Sieg bei den Mainzern feierte die Frankfurter Eintracht Mitte der Achtziger.
Ich bin kein Freund solcher Statistiken. Es gab in der Zwischenzeit Generationen von Spielern, mittlerweile sind wir eine komplett andere Mannschaft. Mainz ist ein Gegner wie alle anderen, kein Angstgegner oder dergleichen. Wir müssen auf uns schauen und nicht darauf, wann die Eintracht zuletzt beim FSV gewonnen hat.
Das Gespräch führte Max Sprick.
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