Als das Team vor Ort eintrifft, ist der Wald zwar menschenleer, doch die Gerätschaften der Hobby-Geisterjäger sind noch gar nicht ausgepackt.
Während bei dem professionell ausgerüsteten Team Stimmenrekorder, Magnetfeldmesser und Videokameras zum Einsatz kommen, zeichnen sich die Mitglieder von „Ghosthunter NRWup" grundsätzlich selbst auf.
Auf einer der Aufnahmen ist deutlich ein mysteriöser Schatten zu erkennen. Steht neben den Ghosthuntern etwa ein echter Soldaten-Geist?Was genau die Ursache für den Spuk vom Hürtgenwald ist, konnten die „Ghosthunter NRWup" bislang nicht klären. Weitere Einsätze sind nötig.
Geisterjäger arbeiten kostenlos Teammitglied Tom (44) zu BILD: „Wir untersuchen paranormale Phänomene. Wir gehen also Spukgeschichten, die an uns herangetragen werden, auf den Grund."Doch zuallererst werden natürliche Erklärungen für die Erscheinungen gesucht. „Viele Phänomene, die uns Klienten beschreiben, können wir rational erklären", sagte Tom.
Beispielsweise klagte ein Paar über Gestalten und Geräusche in deren Wohnung. Bei einem Besuch der „Ghosthunter NRWup" wurde festgestellt, dass eine Starkstromleitung der Haltestelle nebenan für den Spuk verantwortlich war. Nach dem Umzug in eine andere Wohnung sah das Paar auch keine Gespenster mehr.„Wir nehmen für unsere Einsätze kein Geld", sagte Tom. „Wir wollen herauskriegen, was da vorgefallen ist, und Menschen mit unseren Erklärungen die Angst nehmen." Jeder Klient werde grundsätzlich ernst genommen. Ab und zu kommt es jedoch vor, dass die Erzählungen der Anrufer Handlungen aus Horror-Filmen sehr ähneln.
Nicht alles lässt sich rational erklärenDoch nicht alles lässt sich mit Naturwissenschaft erklären. Tom erinnert sich an einen Fall in Mönchengladbach. Dort klagte eine Klientin über Berührungen aus dem Nichts. Ihre Kinder berichteten von einem Mann, Schritte seien in der Wohnung zu hören.
„Wir haben Fotos und Töne aufgenommen und dann festgestellt, dass da tatsächlich etwas ist", sagte Tom. Recherchen ergaben, dass in dem Haus jemand in den Tod gestürzt ist. Tom zu BILD: „Offenbar wollte sich der Mann nur mitteilen. Wir haben eine Nachricht an seine Frau übermittelt, dann hörten auch die Phänomene auf."Seit seiner Jugend interessiert sich Tom für unerklärliche Phänomene. Was mit Klopfgeräuschen auf dem Dachboden begonnen hat, mündete nun in seiner Gruppe „Ghosthunter NRWup". Die Geister-Experten werden mehrmals pro Monat konsultiert, im Internet dokumentiert das Team seine Einsätze.
Wie wird man Geisterjäger?Tom zu BILD. „Man sollte fest im Leben stehen und nicht glauben, dass alles, was im Kino gezeigt wird, der Realität entspricht."
Die technische Ausrüstung für den Einsatz ist in normalen Läden erhältlich. Neben Tonaufnahmegeräten und Magnetfeldmessern werden auch handelsübliche Thermometer genutzt. Lediglich die Spiegelreflex- und Systemkameras haben die „ Ghosthunter NRWup " ihren Bedürfnissen entsprechend umgebaut, damit sie auch in speziellen Lichtbereichen fotografieren können.
Gibt es denn Geister wirklich? Tom: „Nach allem, was ich erlebt habe, würde ich sagen: JA! Es gibt zwischen Himmel und Erde so viele Sachen, die wir uns einfach nicht rational erklären können." Mehr Mystery-Themen gibt's bei Facebook und unter www.mystery.bild.de