Ein Nebensatz in einem Buch. Klaus Mann: Sohn von Thomas Mann. Ein Name ohne eigenen Inhalt. Das war nicht das, was von ihm übrig bleiben sollte. "Ich möchte so gerne berühmt werden", schreibt er als Jugendlicher in sein Tagebuch. Ein Wunsch, den er schon früh fasste. Schauspieler, Dichter, no matter what – Hauptsache einfach berühmt sein. Schwul, depressiv, drogensüchtig, stets im Schatten seines Vaters stehend, voller Todessehnsucht und ein Leben lang mit dem virulenten Wunsch, nicht aufwachen zu wollen in einer realen Welt, sondern Traumzustände vorziehend – Zuschreibungen über Klaus Mann gibt es genug, viele sind hinreichend bekannt. Doch wie fügen sie sich ein in die Biografie eines Mannes, der schon als Kind zu einem Zeitzeugen großer geschichtlicher Ereignisse des 20. Jahrhunderts geworden ist? Der Journalist und Autor Thomas Medicus nimmt sich in "Klaus Mann. Ein Leben" auf mehr als 500 Seiten Raum, um seine monumentale Biografie über Klaus Mann auszubreiten. Mit feiner Präzision, überbordendem Wissen und einer fundierten Einordnung in familiäre und gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge zeichnet er das Bild eines Mannes, dessen unklarer Suizid Anlass gibt, das Rätsel seiner Existenz lösen zu wollen.
Original