Kolumbien, Kosovo, Nicaragua, Kurdistan, Afghanistan, Irak – viele Jahre ihres Lebens war die queere Autorin und Publizistin Carolin Emcke unterwegs in den Krisengebieten der Welt und hat über ihre Beobachtungen, Begegnungen und Erfahrungen berichtet und geschrieben. Beschäftigt hat sie dabei nicht die Frage, ob, sondern wie über Gewalt-, Kriegs- und Krisenerfahrungen erzählt werden kann. Über Erlebnisse, die als unaussprechlich gelten und dennoch geteilt, gesammelt, weitergetragen werden wollen und müssen. Das "Wie" des faktualen Erzählens beschäftigt Emcke seit jeher – nicht zuletzt in ihrem Buch "Weil es sagbar ist. Über Zeugenschaft und Gerechtigkeit". Im vergangenen Jahr hat sie schließlich in zwei Poetik-Vorlesungen an der Bergischen Universität Wuppertal über die Bedingungen des Erzählens im Angesicht von Gewalt und Klima gesprochen – im Rahmen der Wuppertaler Poetik-Dozentur für faktuales Erzählen. Darin verband sie nicht nur Klimaschutz und Menschenrechte miteinander, sondern auch Wahrheit und Utopie. Die Manuskripte der Vorlesungen wurden im Folgenden überarbeitet, ergänzt durch ein Interview mit der Autorin, geführt von Christian Klein, Professor für Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Uni Wuppertal, und nun publiziert: Unter dem Titel "Was wahr ist. Über Gewalt und Klima" erschien das Buch am 28. Februar im Wallstein Verlag.
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