Von Martina Weber
Die Stimme wird als Ausdruck der Persönlichkeit wahrgenommen. Von ihr schließen wir auf Alter, Geschlecht und sogar Attraktivität einer Person. Entsprechend bemühen sich viele, die eigene Stimme zu formen, damit sie so klingt, wie wir uns selbst sehen.
Wir sind in eine Welt voller Stimmen, Laute, Dur- und Mollklängen hineingeboren, in der unser erster Ausdruck ein Schrei in die Welt ist.
Unser Organismus ist auf die Stimme ausgerichtet. Bereits im Mutterleib erkennen wir die Stimme der Mutter. Einen Tag nach der Geburt können wir sie von anderen Geräuschen unterscheiden. Mit den ersten gurrenden und schnalzenden Geräuschen experimentieren wir mit unserer Stimme und treten mit unserer Umwelt ins Gespräch. Dann folgen die ersten Worte.
Die Stimme ist so etwas wie ein "Urphänomen", dessen Klang die Umwelt als menschliche Welt überhaupt erst hervorbringt, wie es Goethe beschreibt. So ist es auch in dem lateinischen Wort Per-Sonare eingeschrieben: Ein Mensch kann nur sein, aus dem etwas hervor- oder hindurchklingt. Angesteuert durch ein vermeintlich Vergängliches, durch unseren Lufthauch.
Sprecherinnen: Meriam Abbas und Martina Weber
Technik: Andreas Stoffels
Regie: Roman Neumann
Redaktion: Jana Wuttke
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