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Geniales Entsorgungssystem: Unsere Nieren | BR.de

Die Nieren gelten unter Fachleuten als das klügste Organ des Menschen. Zwei hochleistende Filter- und Konzentrationsmaschinen, die gleich mehrere wichtige Aufgaben erledigen: Sie filtern mehrmals täglich das gesamte Blut des Menschen, um die darin enthaltenen Abfall- und Schadstoffe zu entfernen. Sie produzieren Hormone, sind wesentlich an der Einstellung des Blutdrucks beteiligt, halten Volumen und Konzentration des Blutes konstant und kümmern sich um unseren Säure-Basen-Haushalt. Obwohl jeder Mensch zwei Nieren besitzt, können wir auch nur mit einer von ihnen überleben. Warum wir dennoch zwei Nieren haben, ist bis heute ein großes Rätsel.

Recycling ist alles

Das bohnenförmige, faustgroße Organ-Paar liegt in Taillenhöhe im hinteren Bauchraum links und rechts neben der Wirbelsäule. Pro Minute strömen 1,2 Liter Blut durch die Nieren. Das gesamte Blut des Menschen wird etwa 15-mal pro Stunde gefiltert.

Expertinnen:

Priv.-Doz. Dr. Miriam Banas, Oberärztin in der Abteilung für Nephrologie am Universitätsklinikum Regensburg Dr. med. Jozefina Casuscelli, Oberärztin an der urologischen Poliklinik der LMU München, Leiterin der Uro-onkologischen Tagesklinik Dr. med. Wajima Safi, M.A., Fachärztin für Innere Medizin und Notfallmedizin, in der Weiterbildung zur Nephrologin und Gastwissenschaftlerin am Institute for Bioengineering of Catalonia in Barcelona

Jede der beiden Nieren besteht aus einer Million von kleinsten Untereinheiten, den sogenannten Nierenkörperchen. Sie enthalten winzige Filter, durch die Flüssigkeit aus dem Blut und die darin gelösten Schadstoffe sickern kann. Von dort gelangt die Flüssigkeit nicht direkt in die Harnleiter, sondern wird zuerst durch ein Röhrensystem geführt, in dem das, was abgefiltert wurde, weiterverarbeitet wird. Ein gesunder Mensch produziert etwa 180 Liter Primärharn am Tag. Das Röhrensystem der Niere konzentriert diese 180 Liter dann zu etwa 1,8 Litern endgültigem Harn. 99 Prozent des Wassers, der Salze, der Vitamine und der Spurenelemente werden vom Körper wiederverwertet, und nur ein kleiner Teil wird zusammen mit den Schadstoffen ausgeschieden.

Der vorliegende Text beruht auf Interviews mit Priv.-Doz. Dr. med. Miriam Banas, Oberärztin in der Abteilung für Nephrologie am Universitätsklinikum Regensburg und Dr. med. Jozefina Casuscelli, Oberärztin an der urologischen Poliklinik der LMU München und Leiterin der Uro-onkologischen Tagesklinik, und Dr. med. Wajima Safi, MA, Fachärztin für Innere Medizin und Notfallmedizin, in der Weiterbildung zur Nephrologin und Gastwissenschaftlerin am Institute for Bioengineering of Catalonia in Barcelona.
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