Auf einmal bekommt Sarah* einfach keine Luft mehr. Sie merkt, wie sich kalter Schweiß auf ihrer Haut bildet. Sie hyperventiliert. „Das war, als würde ich sterben", sagt sie. Es ist anderthalb Jahre her, dass sie zuletzt eine Panikattacke hatte. Vor wenigen Tagen war die Angst zurück. Sarah ist Grundschullehrerin in Luxemburg. Sie liebt ihren Beruf. Aber seit dem Lockdown lastet die Verantwortung schwer auf ihrem Brustkorb. Sonntags bereitet sie die Unterlagen für die Woche vor, bringt sie einigen Familien vorbei, die keinen Drucker besitzen. Den Eltern hat sie gesagt, sie können sich jederzeit melden, wenn es Probleme gibt. Einige beschimpfen sie am Telefon, andere sind nie zu erreichen. Sarah hat keine Kontrolle mehr, sie kann nur noch reagieren. Eine Kandidatin für ein Burnout im Homeoffice sei sie aber nicht, betont sie. Noch nicht.
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