Naturfreunde und Spaziergänger aus Offenbach und Umgebung schätzen neben dem Rumpenheimer Schloss und seiner Historie vor allem die reichhaltige Vielfalt der örtlichen Tier- und Pflanzenwelt.
Im Rumpenheimer Schlosspark sind momentan mehr als 1.500 Bäume erfasst. Die Pflege des Baumbestandes und die damit verbundene Verkehrssicherungspflicht fallen in das Aufgabengebiet der ESO Stadtservice GmbH. Daher überwachen die Mitarbeiter aus dem Bereich Grünwesen regelmäßig den Baumbestand, organisieren Kontrollen und behandeln, soweit möglich, Verletzungen, Pilzbefall und Schäden im Kronenbereich. Mit ihrer Arbeit sorgen sie für die Sicherheit der Besucher und den langfristigen Erhalt des vorhandenen Baumbestandes.
Bei einer Begehung des Parks am Freitag, den 27.Januar 2017 wurden zahlreiche Bäume begutachtet, die teilweise umfassende Schäden, Faulstellen bzw. Pilzbefall aufweisen und deren Standsicherheit möglicherweise gefährdet ist. Bei der Begehung waren Vertreter der ESO Stadtservice GmbH, des Amtes für Umwelt, Energie und Klimaschutz, des Amtes für Stadtplanung, Verkehrs- und Baumanagement und des Referats Stadtgrün anwesend. Zudem waren als Experten die Baumkontrolleure von „Netzwerk Grün“ sowie Vertreter der Bürgerinitiative Rumpenheim und des Naturschutzbeirates vor Ort.
TEILS STARKE SCHÄDEN UND VERLETZUNGEN
Die Begutachtung von siebenunddreißig Bäumen aus dem umfangreich geführten Baumkataster stand auf dem Programm – eine abwechslungsreiche Artenvielfalt aus Ahorn, Buchen, Platanen, Eichen, sogar Robinien, Linden und einer Douglasie. Große und kleine, kräftige und schmächtige Bäume unterschiedlichen Alters sind im Schlosspark vertreten.
Viele der Bäume stehen bereits seit Jahren unter Beobachtung. Die Kontrolleure führen sogenannte Voruntersuchungen durch, überprüfen die Restwandstärke und damit die Standsicherheit des Baumes, katalogisieren Faulstellen, Pilze, abgestorbenes Holz und Spechthöhlen – eines der Indizien für einen kranken, morschen Baum.
Im Rahmen der Begehung entschieden Umwelt- und Bauamt, zusammen mit den Experten und Bürgerinitiativen über das Schicksal jedes einzelnen Baumes auf der Liste. Einige Bäume müssen aus Sicherheitsgründen und aufgrund teils starker Schäden und Erkrankungen gefällt werden. Andere können als sogenannte Habitate stehen bleiben. Diese erkrankten Bäume sind standsicher, sodass ihr herabgeschnittener Torso als Lebensraum für die örtliche Tierwelt stehen bleiben kann. Abgeschnittene Baumkronen werden nach Absprache meist auf dem Boden stark bewaldeter Bereiche liegen gelassen. Sie dienen als Lebensraum und Unterschlupf für Kleinstlebewesen am Boden.
MIT DEM SCHRECKEN DAVONGEKOMMEN
Ein paar der Bäume, die an diesem Nachmittag überprüft wurden, sind noch einmal „mit dem Schrecken davongekommen“. Für sie einigte man sich vor Ort auf die Durchführung von Voruntersuchungen, die Auskunft über den Gesundheitszustand des einzelnen Baumes geben und anhand derer über dessen Zukunft entschieden wird. Insgesamt müssen bis Ende Februar, also rechtzeitig vor Beginn der geschützten Vogelbrutzeit, 116 Bäume bearbeitet werden. Neben Fällungen und Voruntersuchungen stehen in diesem Zeitraum Kronenpflegearbeiten in 61 Fällen und Kroneneinkürzungen in 12 Fällen an. Bei sechs weiteren Bäumen werden Kronensicherungen eingebaut, die die Stabilität der Krone etwa bei starken Winden verbessern und damit die weitere Verkehrssicherheit der Bäume gewährleisten.
03.02.2017