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Der erwartbarste Tatort der Liga

Von Mario Geisenhanslüke, MZ 


München. Manchmal reicht ein Satz. Ein Zwischenruf, um die Gemütslage in einem Fußball-Stadion auf den Punkt zu bringen. In München läuft am Dienstagabend die 81. Spielminute, 2:0 steht es für die Hausherren gegen den SC Freiburg. Am 13. Sieg der laufenden Spielzeit zweifelt schon lange niemand mehr, als ein Fan dann doch noch einmal kurz aus seiner Lethargie erwacht. Er zieht den Bayern-Schal fester um den Hals, wuchtet sich aus dem Plastiksitz und brüllt: „Geh, schiaßt's no oans!"

Genau so sind Bayern-Partien in der Saison 2014/15. Begegnungen der Mannschaft von Erfolgstrainer Pep Guardiola sind wie der Tatort in der ARD: Man kann sich zurücklehnen, weiß, wie es ausgeht, und kann sicher sein, dass ein Schuss schon irgendwann treffen wird. Die Bayern-Verantwortlichen wollen von aufkommender Langeweile indes nichts wissen. Im Gegenteil: Er schaue seiner Mannschaft immer sehr gerne zu, sagte der Münchner Hauptkommissar respektive Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge nach dem Spiel (2:0) und den Toren von Arjen Robben (41.) und Thomas Müller (48.).

Die Bayern nutzten das letzte Heimspiel des Jahres, um an eine erfolgreiche Saison zu erinnern und sich, eine weihnachtliche Lasershow inklusive, bei den Fans zu bedanken - was dann auch das Spannendste nach einem weiteren Spiel mit Statistikwerten der Superlative war.


Schüsse auf das Bayern-Tor: null


So holte Guardiola in seinem 50. Ligaspiel an der Seitenlinie den 42 Sieg und ist mit 2,64 Punkten pro Spiel der erfolgreichste Trainer der Historie. Dass bei null (!) Schüssen auf das Tor von Bayern-Schlussmann Manuel Neuer sich zu den bisherigen drei Gegentreffern kein weiterer dazugesellte, ist wenig verwunderlich. Es gibt sogar Gelegenheit, die drei Auserwählten namentlich zu würdigen, denen es bisher gelang, den Weltmeister in der Liga zu überwinden: Ivica Olic, Benedikt Höwedes und Marco Reus.

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