Solaranlagen brauchen viel Platz. Platz, den viele Landwirte gern hergeben wollen, weil sie sich von der Sonnenenergie mehr Ertrag erhoffen als von der Landwirtschaft. Doch darf man Ackerflächen einfach umwidmen? Und wer entscheidet das überhaupt? Von Daniel Friedrich und Marie-Thérèse Harasim
Wer mit offenen Augen durch Brandenburg fährt, dem sind sie wahrscheinlich schon längst aufgefallen: die teils riesigen Solarparks, oft in der Nähe der Autobahnen. Für die Energiewende sind sie wohl unumgänglich. Aber weil es davon immer mehr gibt - und gleichzeitig immer mehr Ackerflächen verschwinden, sorgen sie für Kontroversen.
Zweites Standbein PhotovoltaikVor elf Jahren hatte Robert Häusler einen Betrieb übernommen und von der Landwirtschaft als Haupteinnahmequelle gelebt. Doch die Unsicherheit wuchs stetig: Immer wieder kehrende Milchkrisen und Dürreperioden machten dem Brandenburger zu schaffen. Deswegen macht er sich auf die Suche nach einem zweiten Standbein: Und so reift bei ihm der Gedanke, ein Sechstel seiner Ackerfläche für Photovoltaik-Anlagen umzuwidmen.
Solarfläche größer als der VatikanDer Landwirt will auf einer Fläche von 288 Hektar Quadratmetern Solarplatten aufbauen. Das ist sechs Mal die Größe des Vatikanstaates. Doch um das zu dürfen, muss er sich erstmal die Erlaubnis von der Stadt Calau besorgen. Das Geschäftsmodell ist in der Region nicht unbekannt, aber es ist mit einigen Problemen verbunden.
Original