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Wunsch nach separater Badezeit ausschließlich für weibliche Gäste

Bild: pezibear/pixabay

Am Weltfrauentag schwimmen im Höchster Hallenbad nur Frauen. Den Bädern fehlt weibliches Personal.

"Arbeiten heute etwa nur Frauen?", fragt Anna vor dem Hallenbad in Höchst. „Das wäre so schön!", sagt Safae. Die Freundinnen gehen schwimmen, weil zum Weltfrauentag nur Frauen und Mädchen im Hallenbad Höchst willkommen sind. Dazu gibt es Aquafitness, spezielle Aufgüsse in der Sauna, Zumba im Wasser und eine Mini-Disco. Am Abend legt Frankfurts weibliche DJ Crew GG Vybe auf. Dazu gibt es alkoholfreie Cocktails.

Annas sechsjährige Tochter Emilia freut sich besonders auf Zumba. Die 30-jährige Safae freut sich auf etwas ganz anderes: Im Wasser nur unter Frauen zu sein. „Es ist jetzt nicht schlimm, von Männern angesprochen zu werden", sagt sie. „Aber schöner ist es, wenn man seine Ruhe hat - vor Blicken und Gesprächen." Sie geht deshalb oft zum Frauenschwimmen im Riedbad in Bergen-Enkheim. Eine Arbeitskollegin habe sie darauf aufmerksam gemacht. Das Bad bietet jeden Dienstag von 9 bis 11 Uhr Frauenschwimmen an. „Allerdings ist das Personal sehr oft männlich", sagt Safae. „Dadurch ist das Angebot fast sinnlos."

Am Weltfrauentag ist nur weibliches Personal in Höchst im Einsatz. „Für einen Tag ist das organisatorisch kein Problem", sagt Geschäftsführer Boris Zielinski. „Bei einer regelmäßigen Dienstplanung ist es jedoch sehr schwierig, Zeiten nur mit Frauen zu besetzen." Pantoula Vagelakou hat den Tag mitorganisiert. „Frauen und Mädchen brauchen eigene Sporträume", sagt die Geschäftsführerin von „infrau", einem interkulturellen Bildungszentrum in Frankfurt.

Zusammen mit dem Frauenreferat der Stadt und den städtischen Bädern hat „infrau" den Badetag zum 8. März vorbereitet. Nach gut einer Stunde mussten Interessierte bereits weggeschickt werden, da die Badkapazität von 500 Personen schon erreicht war.

Wie groß auch sonst die Nachfrage nach Schwimmangeboten für Frauen ist, weiß das Bildungszentrum. Während der wöchentlichen Frauenbadezeit im Riedbad bietet „infrau" dort Schwimmkurse an. „206 Frauen stehen derzeit bei uns auf der Warteliste", sagt Lea Adam. Sie organisiert das Sportprogramm des Bildungszentrums. Gleichzeitig bemängelt sie, dass es zu wenig Badezeit nur für Frauen gebe. „Das Angebot muss auf Abendstunden und das Wochenende erweitert werden", sagt sie. „Auch damit berufstätige Frauen eine Chance darauf haben."

Das Frankfurter Frauenreferat unterstützt diesen Wunsch. Referentin Anastasia Alexiado weist gleichzeitig auf den Sanierungsstau der Schwimmhallen und das fehlende weibliche Personal hin. Bei der Neuplanung von Bädern müssten Frauen gleich mitgedacht werden, sagt sie. „Und der sehr männlich geprägte Beruf des Bademeisters sollte attraktiver für Frauen gemacht werden."

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