Ausgangspunkt dieser Recherche ist ein riesiges Fragezeichen. Denn wie viele Menschen Opfer von K.O.-Tropfen werden, das ist auch heute noch unklar. BuzzFeed News hat alle Innenbehörden in Deutschland gefragt, wie viele Straftaten sie mit K.O.-Tropfen registriert haben. Die ernüchternde Antwort: Man weiß es nicht. (...)
Unsere Auswertung zeigt: Manche Behörden erfassen die Anzahl der Fälle und der Täter. Andere Milliliter, Gramm oder die Stückzahl von Röhrchen. Wieder andere zählen aus, wie viele Gutachten und Proben am jeweiligen Kriminaltechnischen Institut positiv waren.
Einen einheitlichen Nenner gibt es nicht. Und damit gibt es auch keine Vergleichbarkeit, keine Statistik, keine Klarheit über die Größe des Problems - und damit auch kein Problembewusstsein.
Ein Vorfall aus Bayern zeigt, dass es sich durchaus lohnen könnte, genauer hinzuschauen. Wie der Bayerische Rundfunk berichtete fielen den Behörden dort im Oktober und November 2018 innerhalb von nur zwei Monaten mehrere Pakete auf, in denen sich insgesamt 30 Liter GBL befanden. Das GBL war insgesamt für 33 Einzelempfänger bestimmt. Eine dieser Personen war schon früher wegen Sexualdelikten aufgefallen. Sie hatte einen ganzen Liter bestellt - mehr als 900 Menschen hätte man damit betäuben können.
Dass so genau hingeschaut wird ist die Ausnahme.
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