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Gemeinsam fit: Mit guten Freunden altern Hunde gesünder

© Oszkár Dániel Gáti / Adobe Stock

Forschende des "Dog Aging Projects" haben herausgefunden, dass es Hunden im Alter besser geht, wenn sie gute Freunde haben. Welche Faktoren sich noch positiv auswirken – und welche den Tieren nicht guttun


"Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Beste, was es gibt auf der Welt", sang einst schon Heinz Rühmann - und recht hatte er! Allerdings gilt das nicht nur für Menschen, sondern auch für Hunde, wie eine aktuelle Studie der Arbeitsgruppe Dog Aging Project herausgefunden hat, die kürzlich in der Fachzeitschrift "Evolution, Medicine & Public Health" veröffentlicht wurde. Ziel des Teams rund um den Psychologen und Tierverhaltensexperten Noah Snyder-Mackler war es, herauszufinden, welche Faktoren die Gesundheit von Hunden beeinflussen.


Dafür füllten mehr als 21.000 Hundebesitzer und -besitzerinnen einen Fragebogen zu ihrem Vierbeiner aus. Abgefragt wurden beispielsweise die Ernährung, der gesundheitliche Zustand, aber auch die körperliche Aktivität und das Verhalten des Tieres. Auch tierärztliche Unterlagen und medizinische Testproben waren Teil der Untersuchung. Die Forschenden kamen nun zu dem Ergebnis: Der beste Freund des Menschen altert gesünder, wenn er ebenfalls gute Freunde hat. Das können sowohl Zweibeiner sein als auch andere Hunde. Ob der Effekt sich auch bei Hunden einstellt, die Tiere anderer Arten zum Freund haben, konnte nicht eindeutig ermittelt werden.


Freunde sind wichtig, Kinder wirken sich negativ aus

Die überraschende Erkenntnis liegt darin, dass Freunde sogar fünfmal wichtiger sind als beispielsweise das Haushaltseinkommen von Herrchen und Frauchen. Heißt: Hunde, die aus finanzieller Sicht besser versorgt werden können, altern deshalb nicht zwangsläufig auch gesünder. Wichtiger ist der Kontakt zu Artgenossen und zu Menschen. Allerdings macht die Studie eine Einschränkung: Es zeigte sich ein negativer Zusammenhang zwischen der Anzahl der Kinder im Haushalt und der Gesundheit des Haustiers. Masterstudentin Layla Brassington von der Arizona State University, die an der Untersuchung beteiligt war, hat dafür gegenüber der "Washington Post" folgende Erklärung: "Je mehr Kinder oder Zeit die Besitzer ihren Kindern widmen, desto weniger Zeit und Mühe können sie wahrscheinlich für ihre pelzigen Kinder aufwenden."


Lebten Hunde - und insbesondere Welpen - jedoch mit erwachsenen Menschen zusammen, waren sie häufig gesünder. Die Forschenden konnten weitere Faktoren identifizieren, die Fitness und Gesundheit im Hundealter positiv beeinflussen: Stabilität der Nachbarschaft, das Haushaltseinkommen, das Alter der Besitzer und Besitzerinnen sowie die Zeit, die diese mit den eigenen Kindern verbrachten.


Wie und wo Hunde Freunde finden können

Wer nun den Freundeskreis seines Vierbeiners vergrößern möchte, hat dazu viele Gelegenheiten. So können Sie beispielsweise "Play-Dates" mit befreundeten Hunden und ihren Menschen vereinbaren. Auf einer Hundewiese oder einer eingezäunten Freilauffläche lernen Vierbeiner neue Freunde kennen. Für Welpen bietet sich der Besuch einer Hundeschule an, um gleich erste Kontakte zu knüpfen und Artgenossen zu treffen.

Aber auch die Mensch-Hund-Beziehung ist nicht zu unterschätzen. Je mehr Zeit Sie mit Ihrem vierbeinigen Freund verbringen, desto mehr stärkt das die Bindung und zeigt dem Hund, dass er in Ihnen einen zuverlässigen Partner fürs Leben gefunden hat. Ob lange Spaziergänge, Sportarten wie Canicross oder Agility - Hauptsache, Sie verbringen Zeit mit Ihrem Tier. Weitere menschliche Bezugspersonen lernt Ihr Hund durch Familie und Freunde kennen, aber auch Dogsharing kann eine Möglichkeit sein, neue Begleiter für Ihren Vierbeiner zu gewinnen - und natürlich auch für sich selbst.

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