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Umweltfreundlich waschen: 12 Tipps, die den Unterschied machen

© LIGHTFIELD STUDIOS / Adobe Stock

Wer umweltbewusster leben möchte, kann dies schon mit kleinen Veränderungen im Haushalt tun. Hier kommen 12 Tipps und Tricks, mit denen Sie umweltfreundlicher waschen


Mit jedem Waschgang gelangen nicht nur Chemikalien aus Waschmitteln, sondern auch Mikroplastik aus der Kleidung ins Wasser - mit Konsequenzen für die Tier- und Pflanzenwelt. Allein 630.000 Tonnen Waschmittel werden laut Umweltbundesamt (UBA) in Deutschland jährlich verbraucht. Das sind fast acht Kilogramm pro Person. Hinzu kommen rund 220.000 Tonnen Weichspüler und Wäschepflegemittel pro Jahr. Wer nachhaltiger leben möchte, kann daher beim Thema Waschen mit kleinen Veränderungen Großes bewirken. Hier kommen 12 Möglichkeiten, wie Sie umweltfreundlicher waschen können:


1. Umweltfreundliches Waschmittel nutzen

Klassische Waschmittel enthalten in der Regel Chemikalien wie beispielsweise synthetische Polymere, optische Aufheller oder Duftstoffe, die ins Wasser gelangen und die zudem auch allergische Reaktionen auslösen können. Auf umweltfreundliches Waschmittel umzusteigen, lohnt sich für Mensch und Natur also gleich doppelt. Ökologische Waschmittel erkennen Sie an Siegeln wie dem Blauen Engel, dem EU-Ecolabel sowie dem ECO-Garantie-, dem ECOCERT- oder dem NCP-Siegel (Natural Care Product). Die garantieren, dass die Waschmittel ohne synthetische Duftstoffe oder Mikroplastik auskommen. Zu den bekannten Marken, die auf umweltfreundliche Waschmittel setzen, zählen zum Beispiel , , Sonett oder Seventh Generation.


2. Waschmittel selbst herstellen

Ökologisches Waschmittel lässt sich auch ganz einfach selbst herstellen, zum Beispiel aus Kastanien. Die Rosskastanie eignet sich gut, denn sie gehört zu den Seifenbaumgewächsen und enthält seifenähnliche Stoffe, die sich bei Kontakt mit Wasser lösen. Für ein Kastanien-Waschmittel benötigen Sie zehn Kastanien und 300 ml warmes Wasser. Eine Anleitung zur genauen Herstellung des Kastanien-Waschmittels finden Sie hier.


3. Wascheier bzw. Waschkugeln nutzen

Eine weitere Möglichkeit, um umweltfreundlich zu waschen, sind Wascheier bzw. Waschkugeln. Dabei handelt es sich um Produkte, die mit wenig oder gar ohne Waschmittel auskommen. Ein Beispiel für eine Waschkugel ohne Waschmittel ist das Produkt von Heldengrün, das mit Mineralperlen gefüllt ist, die antibakteriell und geruchsneutralisierend wirken sollen. Laut Hersteller eignet sich das Produkt für bis zu 1000 Wäschen. Auch bei gibt es ein Wasch-Ei. Dieses ist hypoallergen und somit auch für Allergiker geeignet und enthält keine aggressiven Chemikalien. Es funktioniert auf Basis von Mineralien sowie waschaktiven Kügelchen, die nach etwa 50 Wäschen nachgefüllt werden müssen. Da hier geringere Mengen verwendet werden, wird Waschmittel eingespart.


4. Sparsam dosieren

Wer ökologisch waschen möchte, sollte nicht auf die Wahl seines Waschmittels achten, sondern dieses auch sparsam dosieren. Orientierung bieten die Angaben auf der Verpackung. Die Menge für "leicht verschmutzte Wäsche" reicht völlig aus, um alles sauber zu bekommen. So gelangt nicht nur weniger Waschmittel ins Wasser, sondern die Packung hält auch länger. Was es noch bei der richtigen Dosierung zu beachten gibt, erfahren Sie hier.


5. Weichspüler und Hygienespüler streichen

Weichspüler glätten die Fasern von Textilien und erfreuen sich daher großer Beliebtheit. Für ein umweltfreundliches Waschen sind sie jedoch nicht geeignet, denn die Produkte enthalten neben viel Chemie auch Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe, die ins Wasser gelangen und außerdem die Haut reizen können. Das Umweltbundesamt riet deshalb schon 2015 von Weichspülern ab und empfiehlt die Verwendung nur, wenn es unbedingt notwendig ist. Wer nicht darauf verzichten möchte, kann bei jedem Waschgang zumindest die Menge reduzieren oder einen Bio-Weichspüler verwenden. Auch Stiftung Warentest hat sich 2019 mit Weichspülern beschäftigt. Testsieger mit der Note 2,6 wurde der Öko-Weichspüler von Frosch.


6. Waschbeutel gegen Mikroplastik

Laut Verbraucherzentrale Hessen stammt mehr als ein Drittel des Mikroplastiks im Meer aus Textilien. Insbesondere synthetische Stoffe, wie sie bei Fleecejacken oder Sportkleidung genutzt werden, geben bei jedem Waschgang Fasern ins Wasser ab. Das Mikroplastik verschmutzt dann den Lebensraum vieler Tierarten und wird sogar gefressen, was bei den Tieren zu Verstopfung oder gar zum Tod führen kann. Um zu verhindern, dass diese Stoffe ins Abwasser gelangen, gibt es spezielle Waschbeutel wie beispielsweise die von Guppyfriend. Der Beutel soll während des Waschens das Abbrechen der Fasern verhindern und zudem Mikroplastikpartikel herausfiltern, bevor Sie ins Meer gelangen können.


7. Niedrige Temperatur wählen

Ökologisch waschen kann so einfach sein: Wählen Sie einfach eine niedrigere Temperatur und schon sparen Sie Energie ein. Häufig sind Waschprogramme mit 60 Grad nicht notwendig. Wer sich stattdessen für das Programm mit 40 Grad entscheidet, kann bis zu 40 Prozent Energie einsparen. Für leicht verschmutzte Wäsche reichen bei Buntwäsche auch 20 bis 30 Grad, bei Weißwäsche 40 Grad. Um zu vermeiden, dass sich Keime in der Waschmaschine bilden, sollte jedoch einmal im Monat bei 60 Grad gewaschen werden.


8. Eco-Programm nutzen

Ebenfalls simpel, aber effektiv ist das Waschen im Eco-Programm. Und wer sich sorgt, dass dieses Programm länger läuft als andere, dem sei gesagt: Das Sparprogramm verbraucht weniger Wasser und erhitzt dieses zudem nicht so stark. Das Eco-Programm läuft lediglich länger, um die gleiche Waschleistung zu erzielen und macht zwischen den Waschgängen längere Pausen.


9. Seltener waschen

Wer seltener wäscht, spart nicht nur Energie, sondern verringert auch die Umweltbelastung durch Waschmittel. So müssen Kleidungsstücke, die nur einmal getragen wurden, nicht immer gleich gewaschen werden. In einem solchen Fall kann es bereits helfen, die Kleidung an der frischen Luft oder im Badezimmer auslüften zu lassen. Gerüche und Bakterien lassen sich zudem abtöten, indem Sie die Kleidung über Nacht in den Gefrierschrank legen. Seltener zu waschen hat außerdem den Vorteil, dass die Fasern der Textilen nicht so schnell leiden und die Kleidung so länger tragbar ist. Und das zahlt wiederum auf die Nachhaltigkeit ein.


10. Sparsame Waschmaschine wählen

Wer ökologisch waschen möchte, sollte auch einen Blick auf seine Waschmaschine werfen. Ältere Modelle haben zwar eine ähnlich gute Waschleistung wie neue, sie verbrauchen aber mehr Strom und Wasser. Wer sich nach einem neuen, energiesparenden Modell umschauen möchte, achtet auf das Energielabel. Seit März 2021 gelten hier neue Vorschriften, sodass die Klassen nun von A bis G reichen. A zeichnet dabei wie auch bisher die energiesparendsten Modelle aus. Die Angabe bezieht sich dabei stets nur auf das Eco-Programm. Auch Stiftung Warentest hat sich 2022 mit Waschmaschinen beschäftigt und somit seinen Test auf 60 Modelle aufgestockt. Testsieger bei den Frontladern wurde die Bosch WAX32M92 mit der Note „Gut" (1,6).


11. Trockner meiden

Wäschetrockner verbrauchen viel Energie für eine Arbeit, die Sonne, Luft und ein wenig Zeit auch von allein schaffen. Hängen Sie Ihre Wäsche stattdessen einfach in der Waschküche, auf dem Dachboden, Balkon oder im Garten auf. Besonders im Sommer funktioniert das Trocknen so oft innerhalb eines Tages, im Winter können mehrere Tage notwendig sein. Die Kleidung so aufzuhängen ist zudem schonender als sie in den Trockner zu geben.


12. Auf Jumbopackungen verzichten

Die meisten Hersteller bieten Waschmittel auch in großen Jumbopackungen an. Was auf den ersten Blick nachhaltiger erscheint, muss es jedoch nicht zwingend sein. Denn Jumbo-Packungen enthalten oft bis zu 30 Prozent Füllstoffe wie zum Beispiel Salze. So soll die Packung möglichst groß aussehen. Für die Waschleistung und die Umwelt hat das jedoch eher Nachteile. Achten Sie daher beim Kauf von Jumbo-Packungen darauf, dass diese Kompaktwaschmittel enthalten.

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