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Mit Mähroboter und Co. - Dieser Firmenchef gärtnert selbst

Pär Åström (45) sitzt mit seinem Handy im Garten und mäht den Rasen. Aufstehen muss er dafür nicht. Sein Smartphone startet den Mähroboter via App. Und mäht für ihn.

„Mit einem guten Gartengerät müssen Menschen einfach arbeiten können", sagt der Gardena-Chef. Wer mäht schon gern klassisch den Rasen? Åström nicht. „Unseren Kunden geht es genauso", sagt er. „So habe ich mehr Zeit für andere Dinge."

Neue Produkte probiert Åström in einem Testgarten auf dem Firmengelände in Ulm. „Es ist für uns wichtig, herauszufinden, was der Gärtner wirklich braucht und wie er Geräte letztlich benutzt", so der Schwede, der seit Februar den Gartengeräte-Hersteller leitet. Im August zieht er nach Ulm. „Zu Hause baue ich Nutzpflanzen wie Kartoffeln und Gurken an. Meine Frau kümmert sich um die Blumen", sagt er.

Gehören Buddeln, Anpflanzen und Einsäen bald der Vergangenheit an?

„Nein", meint der Gardena-Chef. „Aber smarte Systeme ermöglichen den Gärtnern schon jetzt, mehr Zeit für ihre Leidenschaft zu haben und etwa mit einem Mähroboter endlich den Rasen zu bekommen, den sie schon immer wollten." So stellt ein Sensorsystem selbst den Rasensprenger an. Es erkennt, wenn der Boden trocken ist.

Die meisten Gärten werden sich in einigen Jahren in Städten befinden, ist sich Åström sicher. „Immer mehr Menschen ziehen in die Stadt. Dort werden sie auf engerem Raum ihre Gärten bepflanzen", sagt er.

Der herkömmliche Garten habe nicht ausgedient, aber interessant sind ebenso Balkone, Terrassen und Dach-Gärten. „In Studien haben wir herausgefunden, dass es einen Bedarf an entsprechender Bewässerung für den Balkon gibt. Deshalb haben wir Schläuche auf den Markt gebracht, die an jeden Wasserhahn in der Wohnung passen, also auch in der Küche", sagt Åström.

Das erfolgreichste Gardena-Produkt feiert gerade seinen 50. Geburtstag: das Klick-System, das den Gartenschlauch wahlweise mit einem Wasserhahn oder einem anderen Schlauch verbindet. Ein anderes Gerät hat es bis in das New Yorker Museum of Modern Arts geschafft: die Akkuschere Accu 6. Design ist Gardena wichtig. Orange und Türkis sind Markenzeichen geworden. Übrigens: Während Deutsche vor allem Kombi-Geräte lieben, schwören Skandinavier auf extra Geräte je nach Aufgabe.

In Internet-Foren bemängeln Kunden, die Qualität sei gesunken, seitdem die Firma auch in China fertigen lässt. Stimmt nicht, sagt Gardena. Die Reklamationen seien nicht gestiegen. Außerdem bekämen Kunden bis zu 30 Jahre Garantie auf einige Produkte wie Schläuche.

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