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Die Renaissance der Fanny Packs

Fanny Packs - zu Deutsch: die guten alten Bauchtaschen - sind zurück! Zuletzt wurde die Modebranche in den 80er-Jahren auf die praktischen Taschen aufmerksam, nun finden sie ihren Weg über das Nachtleben und den "Gorpcore"-Trend zurück auf die Laufstege großer Modehäuser und natürlich die Straßen der Modemetropolen. Anlass genug, einen Blick auf das Trendpotential der kleinen Begleiter zu werfen


Die Renaissance der Fanny Packs

Lange waren Fanny Packs von der Bildfläche des Modekosmos verschwunden. Über 30 Jahre um genau zu sein, denn ihren letzten großen Hype hatten die Gürteltaschen in den 80ern und Anfang der 90er, als sie sich etwa Goldie Hawn um die Hüften schnallte oder Claudia Schiffer in einer Kampagne für Chanel mit einer Luxusversion der Fanny Pack aus gestepptem Leder fotografiert wurde. Anfang der 00er-Jahre trug dann zwar nochmal die Stil-Ikone Carrie Bradshaw in der vierten "Sex and the City"-Staffel eine Version von Gucci zu Crop-Top und Bleistiftrock - ein Revival stieß sie damit jedoch nicht los.

Vielmehr verkamen Bauchtaschen als das Lieblings-Accessoire von Städtetrip-Touristen - und Kleinkriminellen (kurioserweise bei beiden aus demselben Grund: Schutz der Habseligkeiten sowie schneller Zugang zu selbigen). Erst in den letzten Jahren schlichen sie sich dann langsam wieder in das Bewusstsein anderer, nämlich der Nachtschwärmer. So wurden beispielsweise in Berliner Clubs wieder vermehrt Fanny Packs getragen, oftmals nicht mehr klassisch um die Hüfte, sondern als eine Art Cross-Body-Bag.

Nun entdecken auch die großen Designhäuser die kleinen Taschen wieder: Louis Vuitton kooperierte etwa mit der Streetwear-Marke Supreme und zeigte bereits in seiner Männerschau Anfang des Jahres für Herbst/Winter 2017/18 eine Fanny Pack aus rotem Leder. Und auch bei den Prêt-à-porter-Shows für Herbst/Winter 2017/18 ließen Häuser wie Alexander Wang, Nina Ricci oder auch Gucci die Models mit Interpretationen des 80er-Jahre-Klassikers über den Runway laufen - letzteres Label zeigte die Gürteltaschen gerade erneut in seiner Resort-Kollektion 2018.


Gorpcore: Praktisch wird Trend

Dass die Designer die Fanny Packs genau jetzt wiederentdecken, ist kein Wunder: Immerhin wimmelt es auf den Laufstegen gerade nur so von Reminiszenzen an die 80er- und 90er-Jahre. Darüber hinaus passen sie auch perfekt zu einem weiteren Trend, der gerade um sich greift: "Gorpcore". Angelehnt an den "Normcore"-Trend, der vor etwa drei Jahren aufkam, setzt Gorpcore auf Outdoor-Appeal. So zu erkennen an der ersten Silbe, denn "Gorp" ist die Abkürzung für "Good Old Raisins and Peanuts", also eine Form des Studentenfutters, dass besonders gerne von Wanderern für lange Touren eingepackt wird. Folglich sind auch die klassischen Bauchtaschen, etwa von Eastpak, wieder vermehrt auf den Straßen zu sehen. Gorpcore haben wir es übrigens auch zu verdanken, dass Trekkingsandalen, Windbreaker oder auch Daunenjacken die Straßen der Großstädte erobern - natürlich ohne anstehenden Campingtrip.


Doch mit den Design-Upgrades der großen Modehäuser geht der Bauchtaschen-Trend noch über Gorpcore hinaus. So sind die Taschen etwa nicht mehr aus Polyester, sondern den verschiedensten Lederarten, werden wie bei Gucci auf der Taille getragen und bei der Form ist von zarten Riemen bis zur Oversized-Version alles erlaubt. Dadurch findet der Trend auch Liebhaber, die man wohl eher nicht in Trekkingsandalen sehen wird: Kendall Jenner ist momentan mit Fanny Pack unterwegs und beweist, dass sie sich als Blickfang durchaus auch zu schickeren Outfits kombinieren lassen


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