Anastasia Kowalenko besuchte ihre Eltern in Kiew, als erste Raketen flogen. Sie flehte sie an, mit ihr zu fliehen. Vergeblich. Jetzt bangt sie jeden Tag um deren Leben.
Anastasia Kowalenko* telefoniert mit ihrer Mutter. Sie sitzt in ihrer kleinen Wohnung in bei Frankfurt. Frische Tulpen stehen auf dem Tisch, zwischen den Büchern im Regal steht ein Foto ihrer Familie.
"Alive Check", sagt sie, als sie auflegt.
Dreimal täglich checkt Anastasia Kowalenko, ob ihre Eltern noch am Leben sind. Die Telefonleitung überbrückt rund 1.800 Kilometer. Kowalenko in Offenbach, ihre Eltern in einem kleinen Dorf südwestlich von . Zwei Dörfer weiter sind russische Raketen eingeschlagen. Es hätte nicht viel gefehlt, und sie würde jetzt mit ihnen dort sitzen, neben ihrem Vater, der eine Partie Onlineschach nach der anderen spielt, weil er sonst nichts tun kann, neben ihrer Mutter, die gerade einen Sack Kartoffeln von den Nachbarn geschenkt bekommen hat.
Aber sie ist in Deutschland und ihre Eltern im Krieg.
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