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Die Bundeswehr hat die Mittel für die Nachwuchsgewinnung deutlich auf 58 Millionen Euro für dieses Jahr erhöht. Das geht aus einer Kleinen Anfrage der Bundestagsgruppe Die Linke hervor, die MDR Investigativ vorliegt. Im Jahr 2023 waren mit rund 35 Millionen Euro deutlich weniger Mittel vorgesehen. Die Linke stellt bei der Bundesregierung regelmäßig Anfragen zur Nachwuchsgewinnung bei der Bundeswehr.
Die Bundeswehr hat derzeit mit Nachwuchssorgen zu kämpfen: Gab es im Jahr 2021 noch 49.200 Bewerbungen bei der Bundeswehr, ging die Zahl bis 2023 auf 43.900 zurück. Das geht aus dem aktuellen Bericht der Wehrbeauftragten hervor.
Eigentlich hat das Bundesverteidigungsministerium das Ziel ausgegeben, bis zum Jahr 2031 insgesamt 203.000 Soldaten und Soldatinnen zu beschäftigen. Allerdings geht der Trend derzeit genau in die andere Richtung - die Truppe schrumpft. Zuletzt waren nur noch gut 182.000 Soldaten und Soldatinnen bei der Bundeswehr beschäftigt.
Aus der Kleinen Anfrage der Linken geht ebenfalls hervor, in wie vielen Schulen die Bundeswehr um Nachwuchs wirbt: Für das zweite Quartal 2024 seien insgesamt 201 Auftritte an Schulen geplant, teilt das Bundesverteidigungsministerium mit. Im vierten Quartal 2023 - damals fragte die Linke zuletzt die Auftritte ab - waren es 119 Auftritte. Im zweiten Quartal 2023 waren es sogar nur 100 Auftritte von Bundeswehrangehörigen in Schulen.
Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger von der FDP hatte jüngst Schulen aufgerufen, ein "unverkrampftes Verhältnis zur Bundeswehr" zu entwickeln. In diesem Zusammenhang hatte sie auch gesagt: "Ich halte es für wichtig, dass Jugendoffiziere in die Schulen kommen und berichten, was die Bundeswehr für unsere Sicherheit tut." Dass es da Vorbehalte gebe, könne sie nicht nachvollziehen.
Die Linken-Bundestagsabgeordnete Kathrin Vogler, die nun die Kleine Anfrage zu den Bundeswehrauftritten an Schulen gestellt hatte, sagte dazu MDR Investigativ: "Die Forderung der Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger nach mehr Bundeswehrauftritten in den Schulen ist nichts als persönliche Profilierung. Die Militarisierung der Schulen geht nach den Angaben der Bundesregierung ohnehin im Eiltempo voran." Angesichts der grassierenden Kriegsgefahr wäre mehr Friedensbildung nötig statt immer mehr Bundeswehrpropaganda.