Das Herz rast, die Atmung stockt, der Puls schnellt in die Höhe: Panikattacken haben Jens K. sein Leben lang begleitet. Doch an diesem Sommertag bleibt der 58-Jährige ruhig. Die Füße stützt er am Stuhl ab, den Blick richtet er nach vorn. Leise atmet er ein und aus. Sie hat die Hände hinter dem Rücken verschränkt, die Finger reiben aneinander, schnelles Auf- und Abwippen. Den meisten fällt es leicht, ein Eis zu bestellen. Für Mandy F. bedeutet es Überwindung. Trotzdem hat die 26-Jährige sich für eine Fernsehsendung dabei begleiten lassen.
Der ehemalige Lehrer Jens K. und die Auszubildende Mandy F. haben eine Angsterkrankung. Normalerweise treten Herzrasen, Atemnot oder Schwindel nur in bedrohlichen Situationen auf. Doch Menschen mit einer Angsterkrankung haben etwa beim Busfahren, Einkaufen oder abends im Bett mit einer plötzlichen oder stetigen Furcht zu kämpfen. Die Folge: Sie versuchen oft, die Auslöser ihrer Ängste zu meiden. Sie ziehen sich zurück, gehen nicht mehr einkaufen, treffen keine Freunde mehr, leiden unter Schlafproblemen.
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