Es gibt Tage, an denen alles schlecht zu sein scheint, an denen ein verpasster Bus oder angebranntes Essen zu einer gefühlten Katastrophe wird. Der Grund: schlechte Laune. Die hat keinen guten Ruf, aber dennoch eine Daseinsberechtigung.
"Der normale Mensch ist, sobald er aufwacht, erst einmal negativ gestimmt", sagt Psychologe Fuchs hat mehrere Bücher und Fachaufsätze zu dem Thema verfasst und arbeitet heute als Coach und Psychotherapeut. Seine Website findet sich hier Helmut Fuchs, der sich in seiner Arbeit als Psychotherapeut und Coach schwerpunktmäßig mit den menschlichen Launen beschäftigt. Schlechte Laune an sich sei evolutionsbedingt, sagt er. Wer erst einmal vom Schlimmsten ausgeht, ist automatisch vorsichtiger: Wären unsere steinzeitlichen Vorfahren allzu optimistisch in die Welt hinausgegangen, hätte das tödlich enden können - etwa weil sie gut gelaunt, aber leichtsinnig in die Fänge eines Raubtiers spazieren.
Schlechte Laune kann uns außerdem darauf hinweisen, dass etwas nicht in Ordnung ist - und wir aktiv werden müssen, um es zu ändern. Vielleicht haben wir einen Fehler gemacht, den wir nun wieder ausbügeln müssen, sind von einer Person oder Situation genervt oder auch einfach nur hungrig. Ohne schlechte Laune würde uns vielleicht gar nicht bewusst werden, dass etwas nicht stimmt. Dementsprechend würden wir auch nicht auf die Idee kommen, etwas an unserer Situation zu ändern.
Titelbild: Jack Finnigan / Mirella Kahnert - copyright
von Linda Peikert
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