Ich gehe nach rechts, öffne eine stählerne Tür und stehe plötzlich allein auf einem großen Platz, der nur vom flackernden Licht bunter Neonröhren der umliegenden Geschäfte beleuchtet wird. Getrieben von den pulsierenden, dunklen Bässen des Sounddesigns von Stephen Dobbie will ich gerade in die Bar gehen, als zwei maskenlose Gestalten Hand in Hand aus dem Café kommen. Ich folge ihnen durch schmale Gassen, an der Bar, einem japanischen Lebensmittelgeschäft und einer Wäscherei vorbei, durch den Seiteneingang eines Stundenhotels in den ersten Stock, durch den Flur und in einen Raum, der nach einem Siebzigerjahre-Anwaltsbüro aussieht. Aus einem Nebenraum kommen weitere Personen - Maskenlose und Maskentragende. In den nächsten Minuten sehen wir einer ekstatischen Tanzszene zu. Die Körper der Tänzer:innen fliegen erst über Tische, dann durch die Räume, und verlangsamen sich schließlich bis hin zur Slow Motion. Von meinem ersten Adrenalinrausch runterkommend, kann ich das Geschehen um mich herum endlich verorten: die dichte, nächtliche Stadt mit ihren komischen Shops, ihren bunt-flackernden Neonschildern und den pochenden Beats - ich bin in Troja. Eine Stadt, die sich, dem Untergang geweiht, in einem Anfall von seltsamer Euphorie zum letzten Tanz aufbäumt.
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