Sara Sandner, 28, hat ihr erstes Wunschkind still geboren. Jessica Christian, 26, verlor ihr Baby, bevor sie von ihrer Schwangerschaft wusste und fühlte sich lange schuldig. So unterschiedlich ihre Erfahrungen sind, so sehr hat es den beiden Frauen geholfen, offen darüber zu sprechen. Fehlgeburten sollten kein Tabuthema sein, finden beide. Hier erzählen sie ihre Geschichte.
Sara: „Wenn ich die Ultraschallbilder von Freundinnen sah, die gleichzeitig mit mir schwanger waren, hatte ich immer das Gefühl, dass unser Baby nicht so schnell wuchs wie die anderen. Mein Mann und ich waren noch nicht lange verheiratet und wir freuten uns sehr auf das Kind. Der Familie und unseren Freunden haben wir es schon früh erzählt, weil wir dachten, falls etwas passiert, sollten sie das auch wissen. Die ersten Wochen sind relativ normal verlaufen. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass es dem Baby nicht gut geht. Meine Ärztin meinte nur, es wäre ganz normal, dass ich mir Sorgen mache. Erstschwangere wären da immer so."
Jessi: „Es ist vor zwei Jahren im November passiert. Ich war gerade für meinen Master nach Schweden gezogen und hatte mit einem Jungen von der Uni geschlafen. Es war ein One-Night-Stand und wir haben ein Kondom benutzt. Danach hatte ich eine Weile meine Tage nicht, aber meine Periode war sowieso unregelmäßig, weil ich gerade die Pille abgesetzt hatte. Deshalb habe ich mir auch nichts dabei gedacht, als ich drei Monate später eine ziemlich heftige Blutung hatte. Am nächsten Tag hat es aber immer extremer geblutet. Ich saß in der Vorlesung und hatte unfassbare Krämpfe. Als ich mich nach Hause schleppte, war meine Hose voller Blut. Ich habe meine Schwester angerufen und ihr davon erzählt. Wenn es sich so anfühlt, ein Kind zu bekommen, habe ich zu ihr gesagt, dann will ich nie Kinder haben. Ich dachte, es wäre eine geplatzte Zyste."
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