Ein undogmatischer Frauenbuchladen in München überlebt seit fast 50
Jahren sämtliche Frauenbewegungen. Nun steht ein Betreiberinnenwechsel
an. Ein Besuch.
Die Einladung in eine andere Welt kommt gelegen: „Was immer Sie sich in Ihrer Fantasie vorstellen, hinter dieser Tür passiert es.“ Mit solch selbstbewusster Verheißung begrüßt der Münchner Frauenbuchladen Lillemors im Szeneviertel Schwabing seine Kundschaft. Die Umgebung ist hektisch, die Straße laut, die Cafés und Shops nervtötend hip.
Lillemors, was im Schwedischen etwa kleine Mutter bedeutet, war der erste Frauenbuchladen, der in Deutschland gegründet wurde – und es ist der einzige, der so lange durchgehalten hat. Seit 47 Jahren gibt es ihn schon. Im November 1975 wagten sechs Frauen den Sprung ins kalte Wasser und gründeten den Frauenbuchladen nach dem Vorbild der Pariser „Librairie des Femmes“.
Sie wollten der Literatur von Frauen, für Frauen, über Frauen einen festen Platz in der Welt erkämpfen. Sabine Holm ist eine der Gründerinnen, sie war zuvor bereits als Buchhändlerin in einem Verlag angestellt. „Als wir anfingen, gab es wirklich nichts!“, erzählte sie vor einigen Jahren in…Original