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Alles unter Dach und Fach

Das Pelkovenschlössl biete nicht genug Platz für alle Kulturangebote im Stadtteil, sagen Lokalpolitiker. Ein größerer Saal soll her. (Foto: Alessandra Schellnegger)


Laut einer neuen Machbarkeitsstudie ist es möglich, ans Moosacher Pelkovenschlössl einen Kultursaal anzubauen, ohne das Hacklhaus abzureißen. Für die 16 geplanten Azubi-Wohnungen würde ein separates Gebäude errichtet

Es soll ein Saal werden, in dem die Bürger so richtig Platz haben, wünscht sich der Moosacher Bezirksausschuss (BA). Die Lokalpolitiker möchten schon seit Langem einen neuen, größeren Kultursaal für ihren Stadtbezirk, direkt neben dem Pelkovenschlössl, dem bestehenden Kultur- und Bürgerhaus der Moosacher. Zu klein seien die dortigen Räumlichkeiten geworden. Der Wunsch des Gremiums könnte nun bald in Erfüllung gehen, zumindest gewinnt die Umsetzung langsam an Kontur: Eine aktuelle Machbarkeitsstudie im Auftrag der Stadt bescheinige, dass ein solches Gebäude grundsätzlich realisierbar sei - und zwar auf eine Weise, bei der das zum Pelkovenschlössl gehörige Hacklhaus bestehen bleiben könnte. Das berichtete Unterausschuss-Vorsitzender Armin Ziegler (SPD) in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses.

An diesem Punkt war eine erste Machbarkeitsstudie vor gut einem Jahr gescheitert, denn zwei der drei Planungen darin sahen vor, dass das Hacklhaus weichen muss. "Das geht natürlich gar nicht", sagt Ziegler, der dem Unterausschuss Bau, Umwelt und Wirtschaft vorsteht. Denn das Hacklhaus, ein kleines Häuschen mit Platz für etwa 45 Personen, sei vor Jahrzehnten quasi der Geburtsort des Pelkovenschlössls als Kulturzentrum gewesen. Hier traf sich der Moosacher Gesamtverein und beratschlagte über einen Ort, an dem sich die lokalen Vereine treffen könnten. Auch heute noch nutzen die Moosacher Vereine das Hacklhaus für ihre Treffen.

Gemäß der aktuellen Studie könnte ein neuer Saal im nördlichen Teil des Grundstücks an der Pelkovenstraße entstehen, entlang der östlichen Grenze zum Nebengebäude - damit stünde das Hacklhaus dem Neubau nicht mehr im Weg. Er soll laut Studie eine Höhe von sieben Metern nicht überschreiten, sei damit also niedriger als die Kirche Sankt Martin und das Pelkovenschlössl. Auch das sei anders als bei der ersten Untersuchung, die noch vorsah, zusätzlich dringend benötigten Wohnraum zu schaffen und dafür einfach Wohnungen als weiteres Geschoss auf den Saal aufzusetzen. "Damit wäre es ein Mords-Kubus geworden", so Ziegler, und das wollte der Bezirksausschuss vermeiden.

Die Wohnungen, die die Stadt schaffen will, soll es aber laut der neuen Studie weiterhin geben, nur schließen die vorgesehenen 16 Azubi-Appartements nun im Süden des Grundstücks an ein Wohnhaus an. Damit bestünde keine bauliche Verbindung mehr zwischen den Wohnungen und dem neuen Saal oder dem Hacklhaus. Für diesen Plan müsste allerdings der Bebauungsplan geändert oder ein Antrag auf Befreiung von dessen Festsetzungen gestellt werden, sagt SPD-Politiker Ziegler. Die Stadt habe da aber positive Signale gesendet.

Das zuständige Kommunalreferat stehe dem Projekt Kultursaal Moosach grundsätzlich positiv gegenüber, bestätigt eine Sprecherin. Konkrete Aussagen zum Baurecht, der Finanzierung oder einer Förderung könne man aber noch nicht treffen. Das Projekt befinde sich noch in der frühen Anfangsphase. BA-Mitglied Ziegler spricht davon, dass die Stadt schon finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt habe, sofern der Bau genehmigungsfähig sei. Zunächst muss laut Planungsreferat die Untere Denkmalschutzbehörde zustimmen denn das besagte Grundstück an der Pelkovenstraße gehört zum denkmalgeschützten Ortskern Alt-Moosach.

Vor einem Bauantrag würden nun aber erst einmal grundsätzliche Fragen geklärt, teilt das Kommunalreferat mit. Etwa, welches Referat künftig die Federführung übernehme und wer einen Projektauftrag ausarbeite. In den ersten Gesprächen, die dafür mit den lokalen Stadtteilpolitikern geführt wurden, habe man "bislang nur Ideen und erste Gedankenspiele" diskutiert. Ziel sei es aber, dem Stadtrat im ersten Quartal 2019 einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen zu unterbreiten.

Vieles, was einen neuen Kultursaal in Moosach angeht, ist also noch völlig offen. Auch planerische Details wie die Dachform oder eine bauliche Verbindung zwischen neuem Saal und Hacklhaus stehen noch nicht fest. "Das soll ein Wettbewerbsverfahren klären", so Ziegler. Zum Zeitplan gibt er sich aber schon sehr optimistisch: "Ich bin davon überzeugt, dass alle Mitglieder des Bezirksausschusses noch gemeinsam die Eröffnung feiern können."

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