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Geschwindigkeitsverstoß: Kim Dotcom droht Abschiebung

Kim Dotcom in Stein gemeißelt. Foto: Thierry Ehrmann. (CC BY 2.0)

MEGA-Gründer Kim Dotcom droht neues Ungemach. Laut dem "New Zealand Harald" unterschlug Dotcom bei seinem Antrag auf Aufenthaltserlaubnis eine Verurteilung aufgrund des Verstoßes gegen ein Tempolimit. Er wurde 2009 dabei erwischt, mit seinem PKW 149 Stundenkilometer gefahren zu sein, obwohl dort nur Tempo 50 erlaubt ist. Es könnte sein, dass die Regierung Neuseelands nur auf einen solchen Schnitzer gewartet hat, um ihn damit für immer loszuwerden.


2009 soll Dotcom nach Informationen der Zeitung in der Nähe von Auckland beim Rasen erwischt worden sein. Weil er die Verurteilung infolge zu schnellen Fahrens beim Antrag auf sein Aufenthaltsrecht 2010 nicht angab, soll er sich bis zum 4. Mai dazu äußern. Die Einwanderungsbehörde wird anschließend über eine mögliche Abschiebung nach Deutschland oder Finnland entscheiden. Finnland deswegen, weil der gebürtige Kieler auch über eine finnische Staatsbürgerschaft verfügt.


Kim Dotcom (ehemals Kim Schmitz) reagierte auf den Zeitungsartikel höchst sarkastisch. Er könne nun dank der neuseeländischen Regierung zwischen seiner eigenen Ausweisung oder einer möglichen Abschiebung auswählen. Das ist tatsächlich in etwa so sinnvoll, wie sich zwischen dem Teufel und dem Beelzebub entscheiden zu müssen.


Hintergrund: Im Januar 2012 wurde der Sharehoster Megaupload (inoffizieller Vorgänger von MEGA) durch das US-Justizministerium geschlossen. Im Fall einer Auslieferung in die USA drohen Dotcom und weiteren Beschuldigten langfristige Haftstrafen zuzüglich zu möglichen hohen Schadenersatzzahlungen. Nach Auffassung diverser Rechteinhaber soll ihnen durch Dotcoms Megaupload-Firmennetzwerk ein Schaden von rund einer halben Milliarde US-Dollar entstanden sein. Von daher kann Kim Schmitz naturgemäß kein Interesse daran haben, seine schützende Wahlheimat zu verlassen.


P.S.: Wer sich für die Anfänge von Schmitz als Bitbug/Loons & Romkids innerhalb der deutschen Warez-Szene in den 90er Jahren interessiert, sollte den Nachruf auf Günter Freiherr von Gravenreuth lesen, der erschien, als es der gulli es noch wert war, gelesen zu werden.

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