Nobel Laureate Joseph Stiglitz via Business Insider
Der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Joseph Stiglitz ist tätig als Professor an der Columbia University. Stiglitz leitete von 1997 bis 2000 die Weltbank und von 2011 bis 2014 war er Präsident der International Economic Association. Bei Bloomberg Television wurde er gestern zum „sonderbaren Wahnwitz", dem Kurshoch des Bitcoin von zeitweise über 11.000 US-Dollar, befragt.
Im Gespräch sagte er, eine der Hauptaufgaben von Regierungen sei es, eine Währung zu erschaffen. Auf die Frage, ob es machbar wäre, den Bitcoin staatlich zu regulieren, antwortete der Ökonom, er hält diese Währung nur wegen seines „Umgehungspotentials" und der mangelnden Überwachung für erfolgreich. Stiglitz betonte mehrfach, es mangele an einer Aufsicht.
„So scheint es mir, dass (der Bitcoin) gesetzlich verboten werden sollte. Er erfüllt keine soziale oder nützliche Funktion. Wir sollten zu dem zurückkehren, was wir schon immer hatten. Das ist lediglich eine Blase, das haben doch schon viele ihrer Kollegen (Journalisten) berichtet. Es verschafft einigen Menschen aufregende Zeiten, weil der Kurs hoch und später wieder heruntergeht. Was ich wirklich sagen will, ist, lasst uns vom Papier hin zur digitalen Ökonomie im 21. Jahrhundert bewegen", so Stiglitz weiter.
Wie die digitale Ökonomie in der heutigen Zeit aussehen soll, führt Stiglitz leider nicht im Detail aus. Er hat sich aber schon mehrfach für technisch innovative Bezahl-Lösungen ausgesprochen und dafür, dass auch digitales Geld stets von der Regierung kontrolliert werden sollte. Als man ihm den steilen Kursverlauf nach oben zeigt, gibt Stiglitz zu bedenken, der heutige Kurs des Bitcoin sei lediglich die Erwartung (in den Köpfen vieler Anleger), was diese Währung morgen wert sein wird. Sofern die Regierung hart dagegen vorgeht, würde diese Währung kollabieren, sagte Stiglitz voraus.
