SPIEGEL: Gerade das ist oft Gewohnheit. Wie schwer ist es, sich diese abzutrainieren?
Skowronek: Das ist wirklich schwer. Aber Gewohnheiten kann man durchbrechen und sich abtrainieren. Bei vielen wird die Angst groß, etwas zu verpassen, wenn sie das Handy nicht dauerhaft in greifbarer Nähe haben. Die sogenannte FOMO, also die fear of missing out, ist ein großes Problem. Ist das Handy nicht griffbereit, kann sie sogar verstärkt werden.
SPIEGEL: Könnte es dann zu einem umgekehrten Effekt kommen? Dass man viel mehr darüber nachdenkt, ob man etwas verpasst, wenn das Handy nicht im selben Raum ist? Das wäre kontraproduktiv.
Skowronek: Wir konnten feststellen, dass FOMO auch damit zusammenhängt, wie sehr eine Person schon von dem Smartphone abhängig ist. Es wurde in anderen Studien aber auch gezeigt, dass Personen weniger Angst haben, etwas zu verpassen, wenn sie für eine bestimmte und selbst beschlossene Phase das Handy weglegen. Das wäre anders, wenn einem plötzlich das Smartphone weggenommen wird. Es hilft, die handyfreie Zeit einfach mal auszuprobieren, auch in der Freizeit.