Die Berliner Material Mafia vermittelt Abfall. Denn der ist zu schade fürs Recycling.
* Der Luftzug der Dachbodentür lässt den träge im Raum hängenden Staub tanzen. Durch schmale Fensterluken fällt Tageslicht, die dunklen Ecken unter den Schrägen erreicht es jedoch nicht. Hier lagern in Kisten und Plastikfolie verpackt die Überbleibsel eines Künstlerateliers, die meisten Menschen würden es wohl Sperrmüll nennen. Mit einem kräftigen Ruck reißt Katja von Helldorff eine Plastikfolie auf, nimmt Maß, fotografiert, dokumentiert: Drei Rollen lilafarbener Teppich, acht Zinnplatten und fünfzehn Mehrfach-Eierständer mit beweglichen Ringen, Relikte einer Performance, das alles nimmt sie mit. Am Nachmittag postet sie die Fotos auf Facebook und Twitter, verschickt sie in ihrem Newsletter. Wer Interesse hat, meldet sich und macht einen Übergabetermin aus.
Die 34-Jährige holt ab, was „für die einen Reststoffe, für andere aber Rohstoffe sind". In ihrem Berliner Unternehmen Material Mafia vermittelt sie alles, was noch irgendwie von Nutzen sein könnte. Getreu dem Motto: Müll ist eine Definitionsfrage. Ihre Kunden sind Künstler, Schulen, Kindergärten, Kneipenbesitzer und der Nachbar von gegenüber.
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