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Bußgeld: Sollten SUV-Fahrer höhere Strafen zahlen?

Drei Sekunden lang war die Ampel gelb. Der Autofahrer bremste nicht. Als er die Ampel überquerte, zeigte sie länger als eine Sekunde rot - so dokumentierte es der Blitzer. Laut Bußgeldkatalog wird das mit 200 Euro bestraft, oder mit 320 Euro, wenn in der Situation konkret jemand gefährdet wurde.


Das entscheidende Detail: Der Mann fuhr nicht irgendein Auto, sondern ein SUV. Für das Amtsgericht Frankfurt am Main war das Grund genug, das Strafmaß noch höher anzusetzen, auf 350 Euro. Bei diesem Fahrzeug sei von einer "größeren abstrakten Gefährdung" als bei einem "Pkw in üblicher Bauweise" auszugehen.


Der Fall, der nun in die nächste Instanz geht, belebt ein altes Streitthema. Im September 2019 fuhr in Berlin ein SUV-Fahrer, der einen epileptischen Anfall erlitt, auf einen Gehweg. Vier Menschen starben, darunter ein Dreijähriger. Es entbrannte eine Debatte über die Gefahr von SUV - fortan galten sie manchen nicht mehr nur als Umweltsünder und Platzfresser, sondern auch als Unfallrisiko. 


Nun ist die Frage: Sollte es für die vermeintlich gefährlicheren SUV auch höhere Bußgelder geben?

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