Durch Kenia mit dem Jeep? Das kennt jeder. Dabei eignen sich die Hügel, Berge und Küstenstraßen des Landes perfekt zum Fahrradfahren.
Etappe 1: Die Savanne
Behäbig kreuzt der graue Riese die Sandpiste direkt vor uns. Vorsichtig radeln meine Begleiter und ich auf den Elefantenbullen zu. Als der plötzlich wie angewurzelt stehen bleibt, ist Schluss mit lustig. Er dreht sich mit seinem massigen Körper um und schaut uns an. Wir gehen in die Eisen. Wir sind im kenianischen Schutzgebiet Ol Pejeta, drei Autostunden nördlich der Hauptstadt Nairobi. Ein Begleitfahrzeug zuckelte die vergangenen Stunden hinter uns her, die zwei Wildhüter darin wirkten, als wären sie längst eingeschlafen. Doch jetzt gibt der Fahrer Gas, zieht an uns vorbei und steckt den Kopf aus dem Autofenster: „Bleibt hinterm Fahrzeug", ruft er, „niemand überholt!" Wir suchen dicht hinter dem Wagen Deckung. Geschlossen fährt unser Tross am Elefantenbullen vorbei, dabei mache ich mich auf meinem Mountainbike so klein es geht.
Wer Kenia bereist, will vor allem Tiere sehen, möglichst viele und möglichst große, und fremde Landschaften erkunden, das Ganze meist mit dem Geländewagen. Nur wenige wissen, dass man die interessantesten Regionen des Landes auch vom Rad aus entdecken kann, ebenso sicher, nur viel unmittelbarer.
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