Innenstädte drohen immer mehr zu Geisterstädten zu werden. Besonders kleinere Kommunen sind betroffen. Auch in Delitzsch merkt man das. Eine Bestandsaufnahme.
Delitzsch. Es ist ruhig an diesem Nachmittag in Delitzsch. Nur wenige Menschen sind unterwegs. Ein paar Autos fahren lärmend über das Pflaster der Breiten Straße, ein paar Radfahrer kreuzen den Weg. Gut, es ist 16.15 Uhr, viele arbeiten noch. Aber ich habe einen Auftrag: Ich brauche ein Topfset, ein paar Laufschuhe und einen Gürtel. Ich will die Sachen nicht online bestellen, sondern in der Delitzscher Innenstadt kaufen. Kann das klappen? Angesichts der leer gefegten Straßen schwindet meine Hoffnung, bevor ich den ersten Laden betrete.
Zentrale Punkte deutscher Kleinstädte wirken immer öfter wie ausgestorben. Delitzsch ist damit also kein Einzelfall. Das Phänomen nennt sich „Innenstadtsterben“. Die Gründe sind vielfältig. Einer ist, dass Inhaber keine Nachfolge finden. Ein anderer: Immer mehr Menschen kaufen lieber online statt vor Ort. Ich gehöre auch dazu. In der Stadt bin ich oft genervt, weil ich meist nicht finde, was ich suche.
Leerstand vergleichsweise gering
Die Folgen sind drastisch: Dort, wo früher Mode-Läden oder Boutiquen waren, zeigt heute Papier an den Fenstern den Leerstand. Die, die bleiben, sind Dienstleister wie die Friseure, Apotheken, Mobilfunkshops und Nagelstudios. Die kleinen, inhabergeführten Läden verschwinden nach und nach. Es ist ein Teufelskreis: Weil es so wenig Auswahl gibt, kaufen viele lieber online. Und weil immer mehr online kaufen, gibt es auch immer weniger Auswahl.
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