Sich wegen Kleinigkeiten verrückt machen, sich in Sorgen reinsteigern - typisch für uns Frauen. Jetzt gibt es ein Wort dafür: Mindfucking. Das trifft es ganz gut, findet Joy-Autorin Kira Brück.
Es geht mal wieder um die Wäsche, die überall in der Wohnung rumliegt. Mein Freund und ich streiten, und zwar so heftig, dass am Ende die Türen knallen. Schließlich sitze ich allein im Gästezimmer. Doch anstatt loszuheulen, denke ich nach: Wenn Sebastian und ich jetzt Schluss machen, brauche ich mindestens ein Dreivierteljahr, um darüber hinwegzukommen.
Sich in Sorgen reinsteigernIm Anschluss unterhalte ich ein paar heiße Liebeleien, lerne immer wieder verheiratete Männer kennen und bin total gefrustet. Mit 34 verliebe ich mich dann wieder, doch der Kerl entpuppt sich als Psycho. Vielleicht finde ich mit 36 einen tollen Mann, mit dem ich endlich zusammen sein will. Doch der ist dann schon geschieden und Papa zweier Kinder.
Familienplanung abgeschlossen. Kurzum: Ich werde nie Mama. Sondern eine frustrierte und sehr emanzipierte Patentante der Brut meiner Freunde. Mit 45 züchte ich aus Einsamkeit Hunde. Also vertrage ich mich mit Sebastian besser. Sofort. Dabei ist jetzt schon klar: Beim nächsten heftigen Zoff schießt mir wieder ein ähnliches Horrorszenario durch den Kopf.
Mindfucking betrifft viele FrauenEs ist wie verhext, aber ich bin einfach nicht in der Lage, von jetzt bis nächste Woche zu denken - sondern ausschließlich von heute bis in 30 Jahren. Kira und Sorgen, die nie eintreffen werden. Das gehört zusammen wie Pommes mit Mayo im Freibad. Ich weiß, dass alles nur in meinem Kopf stattfindet. Aber was soll ich machen? Ich bin eben ein Mindfucking-Opfer - wie die meisten Frauen.
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