Mit seinen Eltern und den beiden jüngeren Brüdern kam Ali 2012 nach Deutschland. Daheim in Kabul bedrohten die Taliban den Vater, enthaupteten den ältesten Bruder. Die Familie floh mit gefälschten Pässen über Dubai nach Bayern. Dort hofften sie auf eine bessere Zukunft. Doch bald darauf der nächste Schicksalsschlag: Beim Baden im Starnberger See drohte Nichtschwimmer Ali zu ertrinken. „Plötzlich war der Boden weg. Ich dachte einfach nur jetzt ist es vorbei!" Zwei junge Männer retteten ihm das Leben.
Nach dem Schulabschluss bewirbt er sich bei der Gemeinde Haar auf einen Ausbildungsplatz als Fachangestellter für Bädertechnik - und überwindet seine Angst.
Ausbilder Sante Ciavarella: „Er war jeden Tag hier im Bad und hat geübt wie ein Irrer."
Mit Erfolg! Vor zwei Wochen rettete Ali sogar selbst ein kleines Mädchen vor dem Ertrinken.Noch bis Herbst 2017 dauert seine Ausbildung. Und danach? „Mache ich weiter bis ich Bademeister bin", erklärt Ali. Ob er nach seiner Lehre allerdings in Deutschland bleiben darf, steht noch nicht fest. Bisher hat er nur eine Aufenthaltsgestattung, sein Asylverfahren läuft.