1 subscription and 4 subscribers
Article

NBG Trash Wrestling - die Szene kloppt sich wieder

Fliegende Stühle, zerberstende Flaschen, wüste Beschimpfungen – die „spektakulärtste Pressekonferenz des Jahres“ gab einen deutlichen Hinweis darauf, was die Besucher der Kultveranstaltung „NBG Trash Wrestling“ am kommenden Samstag im Löwensaal erwartet: Samthandschuhe Fehlanzeige!

Dafür pinke Bademäntel, gruslige Masken, Kriegsbemalung und Boxhandschuhe aus Plüsch. Mit denen macht Nummerngirl Moesha gleich mal ihren Standpunkt klar: Hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Wie seit dem von „Parvenue“-Veranstalterin Elnaz Amiraslani 2009 angezetteln Startgeprügel üblich, trifft sich auch in diesem Jahr die Nürnberger Szene, um sich ordentlich zu verkloppen. Mit dabei sind Musiker, Künstler, Gastronomen, die miteinander ein Hühnchen zu rupfen haben. „Star FM? Die haben doch nichts drauf außer Zahnbelag!“ geben sich Sandy Sahne und Der Ente kampfeslustig. Vor lauter Hosen voll ist das Team des Radiosenders gleich lieber gar nicht erst erschienen. Zu recht, wären die Moderatoren doch schlichtweg erzittert angesichts der geballten Massen der siamesischen Kampfzwillinge „Spider Monkey“, die stellvertretend für die Spaß-Musiker von „J.B.O.“ in den Ring steigen. Mehrmals die Woche wurde hart trainiert, um anschließend frei nach der Taktik „Verwirrung durch Optik“ aufzutrumpfen. Darauf freut sich auch Ringmoderator Dominik „Brown Sugga Daddy“ Hallensprecher Mujkanovic. Und auf die Begegnung „Ol‘ Dirty Urban Soundbar vs. Homies & Spasten“, denn „die haben sich’s im Vorfeld schon richtig gegeben“ im Hip-Hop-Battle mit stadtweitem Eskalationscharakter. Soviel Testosteron, das muss erstmal weg, und deswegen fliegen unter stark verhärteten Fronten auch bei der Pressekonferenz im Büro von „Wir kaufen die Quelle e. V.“ in Eberhardshof massiv die Fetzen. Kreatives Chaos, Nürnberger Szene, Verknüpfung aller zu einem großen, die Stadt bereichernden Netzwerk ist es, was beide – das Wrestling-Event wie das autonome Kreativzentrum – gemein haben. Dass da der sprichwörtliche Immobilienhai, der mit dem Aktenkoffer kommt und mit der Kündigung wedelt, geteert, gefedert und von den Szene-Nasen gar nicht liebevoll von der Pressekonferenz vertrieben wird, ist also ein mehr als nur symbolischer Akt. „Wir kaufen die Quelle“, das würde bedeuten, dass „fünf Millionen Menschen nur jeweils fünf Euro geben müssten“, so Karsten Barnett vom Verein in Bezug auf die angekündigte Zwangsversteigerung der Immobilie. Und für die Sache lässt man sich gern mal das Büro zertrümmern. Die zehn Teams, die in fünf Kämpfen mit gewohntem Bitterernst aneinander testen werden, was sie vom Wrestling-Star Alex Wright, erfolgreichster deutscher Wrestler aller Zeiten und Betreiber der einzigen festinstallierten Wrestling-Halle der Republik im fränkischen Heßdorf, an Tricks und Kniffen beigebracht bekommen haben, prügeln sich auf dem Boden, die anwesende „Schweinepresse“ hat gefälligst keine Fragen zu stellen und ist ohnehin damit beschäftigt, sich in Sicherheit zu bringen. Gemäß dem Motto „Gewalt ist keine Lösung – außer wenn sie Spaß macht!“ wird’s dann also auch am 18. April im Löwensaal augenzwinkernd wüst hergehen. Die Duelle der Teams aus Veranstaltern, Stammgästen, Showmen, Kneipiers und Konsorten kündigen sich wie folgt an: Saigon Bar vs. Coal Club, Ol‘ Dirty Bar vs. Homies & Spasten, Zwingerbar vs. Stuart Bootsy West, StarFM vs. J.B.O. Los geht der kunterbunte Prügelzirkus um 20 Uhr, Karten gibt’s im Vorverkauf für 12 Euro zzgl. Gebühren an allen bekannten Stellen sowie an der Abendkasse für 15 Euro (Aftershowparty im Club Stereo). Und dann wird’s sportlich, lustig sowieso, laut und brachial!