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Geseker wandern zu Fuß über die Alpen

Trotz Muskelkater und Blasen an den Füßen musste es jeden Tag weitergehen.

Urlaub in Italien haben trotz Corona sicher einige Geseker gemacht. Eine Gruppe des SGV Geseke ist allerdings zu Fuß auf den Weg nach Meran gestartet. Los ging es für die neunköpfige Truppe in Oberstdorf in Bayern. 117 km über die Alpen entlang des Europäischen Fernwanderwegs Nummer 5, kurz E5.

„Mich haben mehrere Leute auf den E5 angesprochen und gesagt, dass sie den gerne mal gehen wollen“, sagt Wanderer Edgar Rohde, der zudem Wanderleiter beim Deutschen Alpenverein ist. Er macht schon seit 40 Jahren Berg- und Höhentouren. Aus einer fixen Idee wurde schnell ein konkreter Plan. Aber auch beim Projekt Alpenüberquerung sorgte die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Regeln für Schwierigkeiten. Die Kemptner-Hütte hatte die Übernachtung schon im Voraus storniert, sodass die erste Etappe direkt mal drei Stunden länger wurde. Die Geseker entschieden sich nicht für eine der luxuriöseren Touren mit Gepäcktransport. Zehn Kilo oder mehr brachten die Rucksäcke auf die Waage, schließlich musste alles rein, was man für die Reise brauchte, aber dennoch nur das Nötigste. Trotz guter Vorbereitung zu Hause sind sich die Wanderer einig: „Man muss sich die ersten Tage erst einmal einlaufen.“ Über fünf Bergketten und durch sechs Täler führte die Tour. Eine besondere körperliche Herausforderung. Schließlich galt es 6849 Höhenmeter rauf und 6348 Höhemeter runter zu wandern, bevor das Ziel in Meran erreicht wurde. „Man muss schon konditionell fit sein und auch alpine Erfahrung ist von Vorteil“, so Rohde. Denn die Strecke sei nicht einfach, an der Seescharte oder am Rettenbachjoch bestehe Absturzgefahr.  Besonders hart sei dort auch der Aufstieg gewesen. Das Rettenbachjoch liegt auf einer Höhe von fast 3000 Metern und war damit auch der höchste Punkt der Wanderung. „Wir hatten unglaublich Glück mit dem Wetter, denn bei Regen oder Schnee wäre die Tour deutlich schwieriger geworden“, so der Wanderleiter. Aber auch für diesen Fall hatten die Wanderer Spikes im Gepäck. Trotz Muskelkater und Blasen an den Füßen musste es jeden Tag weitergehen. Rückblickend überwiegen die besonderen Momente. Das Nebelmeer nach der Überquerung der Seescharte oder die Ankunft in Italien über das Timmelsjoch zählen dazu. Die beeindruckende Landschaft der Alpen mit ihrem Panorama hat den Wanderern so einiges abverlangt. Eine nicht zu unterschätzende Tour. Umso überwältigender ist das Gefühl am Ziel angekommen zu sein und Europas größtes Gebirge zu Fuß überquert zu haben. „Es haben wirklich alle super gemeistert. Mit neun Mann loszugehen und auch anzukommen ist nicht selbstverständlich.“

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