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Der Libanon versinkt im politischen Müll

Es ist Sonntagabend in der libanesischen Hauptstadt Beirut. In Downtown, einem Luxusviertel im Pariser Stil, flaniert meist nur die Upperclass. An diesem Wochenende aber versammeln sich dort Tausende Libanesen aus unterschiedlichen Stadtteilen und Schichten. Am zweiten Tag in Folge ziehen sie vor den Regierungssitz des libanesischen Premierministers. In Sprechchören rufen sie: "Das Volk will den Sturz des Regimes" und "Revolution, Revolution!" - Parolen, die vor über vier Jahren auch in Ländern wie Ägypten, Tunesien und Syrien in den Straßen widerhallten.

"Ich bin heute hier, weil ich es satt habe, dass unser Land von korrupten Politikern regiert wird. In so einem Libanon will ich meine Kinder nicht großziehen. Es muss sich etwas verändern und, wenn es sein muss, werde ich dafür jeden Tag demonstrieren", sagt die 20-jährige Studentin Lea. Ihr Freund Ayman hält ein Plakat mit einem schwarz-weiß Foto aus dem Beirut der 40er hoch, das einst die "Schweiz des Nahen Ostens" genannt wurde. "Damals war alles besser", behauptet er.


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