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Eine Flucht ins Ungewisse

LIBANON Nachdem der Islamische Staat assyrische Christen entführt hat, wollen Hunderte christliche Familien aus Syrien fliehen. Doch die Grenzpolitik erschwert deren Einreise

AUS BEIRUT JULIANE METZKER

Vater Yatron Koliana sitzt in seinem Büro in Beirut und lauscht angestrengt am Mobiltelefon. Die Verbindung zu seinem Gesprächspartner in der syrischen Region Khabur im Nordosten des Landes bricht ständig ab. Dort hatten vor gut zwei Wochen Milizen des Islamischen Staats (IS) etwa 220 assyrische Christen verschleppt. Daraufhin flohen hunderte Familien aus ihren Dörfern in die syrischen Städte al-Hasaka und Qamishli.

Seitdem spricht Koliana, Chorbischof der assyrisch-katholischen Kirche im Libanon, fast täglich mit Vater Zayia Haydo vor Ort. "Wir versorgen die geflüchteten Familien mit Essen und Medikamenten. Sie können nicht in ihre Häuser zurück", sagt Haydo, als die Leitung endlich steht.


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