2 subscriptions and 1 subscriber
Article

Olaf Faßbender tankt neue Motivation

Düsseldorf. Sechs Jahre lang war der Name Olaf Faßbender untrennbar mit dem VfL Benrath verbunden. Zunächst trat der heute 41-Jährige noch als Kicker selbst gegen den Ball, anschließend übernahm er das Traineramt und führte den Verein vor zwei Spielzeiten zurück in die Landesliga. Doch im März fasste der Coach den Entschluss, einen Schlussstrich unter das Kapitel zu ziehen. „Ich lege eine schöpferische Pause ein, um Kraft und neue Motivation zu tanken", begründet der Coach seine Entscheidung.

Faßbenders Auszeit ist wohlverdient, denn die abgelaufene Saison war für den Trainer und seine Mannschaft extrem kräftezehrend. Obwohl die Schlossstädter nur einen Zähler weniger als im Vorjahr einfuhren (damals sprang der fünfte Rang heraus), befand sich das Team lange Zeit im Abstiegskampf. Erst am vorletzten Spieltag konnte durch den 4:1-Erfolg beim SC Velbert der Verbleib in Deutschlands sechsthöchster Spielklasse gesichert werden.

„Mussten lange zittern"

Eine Erklärung für den späten Klassenerhalt hat Faßbender schnell parat: „In dieser Saison war die Liga extrem ausgeglichen. Deswegen betrug der Abstand zwischen dem Tabellenmittelfeld und den Abstiegsrängen stets nur wenige Punkte und es war lange Zittern angesagt".

Im Abschlussklassement reichten den Benrathern fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz immerhin noch zum Erreichen des siebten Rangs. Und diese Platzierung sei der Mannschaft „gar nicht hoch genug anzurechnen", lobt der Coach.

Denn nach einer ordentlichen Hinrunde, die der VfL nur zwei Zähler hinter dem Tabellenführer abschloss, wurden die schwarz-weißen Kicker in der zweiten Saisonhälfte regelrecht vom Pech verfolgt. „Wir hatten eine sehr ordentliche Winter-Vorbereitung absolviert, konnten den Schwung aber nicht so richtig in die Rückrunde mitnehmen", erinnert sich Faßbender. „Und dann fiel ein Spieler nach dem anderen verletzt aus. Das hat einen Bruch ausgelöst."

Zahlreiche Stammspieler musste der Übungsleiter in der Folge ersetzen. Zwischenzeitlich standen sogar nur zwölf gesunde Akteure zur Verfügung. Einige Kicker mussten deshalb auf die Zähne beißen und trotz Schmerzen auflaufen. Doch die Strapazen haben sich gelohnt: Der VfL bekam die Kurve und erfüllte beide Saisonziele - den Klassenerhalt und das Erreichen des Niederrheinpokals.

Zwei Partien der vergangenen Spielzeit haben sich Faßbender besonders eingeprägt. Dies ist zum einen der 4:0-Derbysieg gegen den DSC 99: „Da hat einfach alles gestimmt. Von der Laufbereitschaft über die Disziplin, bis hin zum Spieltaktischen, war das eine klasse Leistung!"

In unguter Erinnerung ist hingegen die 1:7-Schlappe beim Cronenberger SC geblieben. „An diese Niederlage denke ich nicht gerne zurück", gibt der Trainer zu. „Auch wenn das Ergebnis zu hoch ausgefallen ist, hatten wir da einen rabenschwarzen Tag erwischt."

Von solchen Negativerlebnissen wird Olaf Faßbender in seiner fußballerischen Ruhepause nun erst einmal verschont bleiben. Doch irgendwann könnte es ihn doch wieder zurück an die Seitenlinie eines Fußballplatzes ziehen: „Geplant ist zwar nichts, aber vielleicht ergibt sich ja nochmal etwas."

Johannes Steinmeyer

Original