2 subscriptions and 1 subscriber
Article

Judo-Spektakel der Spitzenklasse

Spannende Wettkämpfe, spektakuläre Wurftechniken und packende Haltegriffe bekamen fast 6000 Zuschauer am Wochenende in der nahezu ausverkauften Mitsubishi-Electric-Halle an der Siegburger Straße geboten. Und das Publikum war sich einig: Der Judo Grand Prix in der Landeshauptstadt war auch in diesem Jahr wieder eine Veranstaltung der Spitzenklasse! Dabei sorgten die Athleten des Deutschen Judo-Bundes für einige positive Überraschungen, aber auch mehrere Enttäuschungen.

Vargas Koch überraschte mit „Silber"

Die größte Sensation gelang ohne Zweifel Laura Vargas Koch: Die 22-jährige Berlinerin zog in ihrer Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm mit drei Siegen in den Endkampf ein und traf dort auf die Niederländerin Kim Polling. Im Finale war für die deutsche Judoka allerdings schon nach 83 Sekunden frühzeitig Schluss: Polling sicherte sich per Ippon „Gold". Dennoch konnte Vargas Koch über die unverhoffte Silbermedaille jubeln.

Besser verlief für die deutsche Judoka zuvor das Halbfinale: Bereits nach 64 Sekunden setzte Vargas Koch sich nach einem Ippon-Sieg durch Uchi-mata (Innerer Schenkelwurf) gegen die Schweizerin Juliane Robra durch.

Ebenfalls mit Uchi-mata gewann Franziska Konitz ihren Kampf um Bronze in der Klasse über 78 Kilogramm gegen Sahar Trabelsi aus Tunesien. Schon nach zehn Sekunden auf der Matte sicherte sich die 26-Jährige den vorzeitigen Sieg mit Ippon. Zwei Monate vor der Europameisterschaft bewies Konitz damit bereits eine bestechende Frühform.

Den aus deutscher Sicht erfolgreicheren zweiten Wettkampftag komplettierte Luise Malzahn (bis 78 Kilogramm) mit einem fünften Platz. Die Judo-Männer gingen vor heimischer Kulisse hingegen leer aus: Beste Wettkämpfer waren Yannick Gutsche und Marc Odenthal (beide bis 90 Kilogramm) mit zwei siebten Rängen.

Erster Tag weniger erfolgreich

Am ersten Wettkampftag überzeugte aus Sicht des Deutschen Judo-Bundes lediglich Mareen Kräh (Spremberg), die sich in der Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm im Kampf um Bronze gegen die Niederländerin Birgit Ente durchsetzte. „Es war schön, wie das Publikum mitgefiebert hat", erklärte die 29-jährige EM-Dritte nach ihrem Erfolg.

Ansonsten gab es für die Zuschauer am Samstag lediglich noch zwei siebte Plätze für die deutschen Judoka zu bejubeln: Diese belegten Soshin Katsumi und Rene Schneider in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm.

Peters und Zingg enttäuschten

Für Dimitri Peters, den Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele in London, waren die Titelträume in der Klasse bis 100 Kilogramm früh gestorben: Gegen den Japaner Takashi Ono unterlag der Weltranglistenzehnte aus Rotenburg bereits in der ersten Wettkampfrunde.

Ebenfalls schnell vorüber war das Grand-Prix-Debüt für den Lokalmatador Anthony Zingg aus Hilden. Nach nur einem Kampf musste der erst 19-jährige Judoka seine Sachen packen.

Insgesamt gingen bei dem hochkarätig besetzten Turnier knapp 400 Athleten aus 45 Nationen an den Start. Darunter zwei amtierende und zwei ehemalige Olympiasieger sowie zahlreiche Welt- und Europameister.

Johannes Steinmeyer

Original