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Fortuna II ganz tief im Keller

Am Ende jubelten im Paul-Janes-Stadion nur die Gäste vom Wuppertaler SV.

Düsseldorf. Der Fehlstart von Fortuna II in die Fußball-Regionalliga ist perfekt. Nach der deutlichen 2:5 (2:2)-Pleite gegen den Wuppertaler SV vor 936 Zuschauern steht die „Zwote" bereits drei Spieltage nach Saisonbeginn im Tabellenkeller. So schlecht starteten die Rot-Weißen in ihrer Vereinsgeschichte noch nie in die vierthöchste Spielklasse!

Gleich auf vier Positionen stellte Fortuna-Coach Taskin Aksoy seine Elf nach der 1:3-Niederlage beim VfL Bochum um. Keeper Tim Boss und Abwehrspieler Jörn Zimmermann - beide erst im Sommer von der Wupper an den Rhein gewechselt - durften gegen ihren Ex-Verein von Beginn an ran. Ebenfalls in der Startformation: Jeron Hazaimeh und Timm Golley.

Die neuformierte Mannschaft schlug sich lange Zeit wacker: Den frühen Rückstand durch Marco Quotschalla nach sieben Minuten glich Golley mit einem satten Schuss in den rechten Torwinkel nur sechs Zeigerumdrehungen später aus.

Exakt ebensolange dauerte es, bis der WSV erneut in Führung ging: Nach einem Foul von Fabio Fahrian an Robert Mainka zirkelte Tom Moosmayer den fälligen Freistoß aus zwanzig Metern genau an den rechten Innenpfosten, von wo aus der Ball in die Maschen sprang. Tim Boss im Kasten der 95-er war bei diesem Kunstschuss machtlos. Zur Überraschung vieler Zuschauer hatte der 19-jährige Neuzugang gegen seinen Ex-Klub den Vorzug vor Phillipp Sprenger erhalten. „Das war so vorgesehen, weil beide Keeper leistungsmäßig auf Augenhöhe sind und gleiche Chancen verdienen", erklärte Aksoy diese Maßnahme.

Auch vom abermaligen Rückstand ließen sich die Gastgeber nicht aus der Ruhe bringen und spielten mutig nach vorne. Beinahe hätten sie nach einer halben Stunde den Lohn für ihre Mühen kassiert, aber Golley vergab die große Chance zum Ausgleich: Nach Flanke von Hazaimeh tauchte der agile Fortuna-Stürmer frei vor WSV-Keeper Semmler auf. Statt sich jedoch eine Torecke auszusuchen, zielte der 21-Jährige genau auf den Gäste-Schlussmann, der den Ball zur Ecke klärte.

Diese brachte schließlich Erfolg: Der kurz zuvor eingewechselte Diego Rodriguez-Diaz nutzte die Verwirrung in der Wuppertaler Hintermannschaft und netzte ein (32.).

Kurz vor dem Halbzeitpfiff lag Rami sogar die Führung auf dem Scheitel. Doch sein Kopfball nach Golley-Flanke strich hauchzart über die Querlatte.

Nach dem Seitenwechsel legten die bergischen Gäste los wie die Feuerwehr. So dauerte es keine drei Minuten, bis Christian Knappmann nach einem groben Abwehrfehler der Fortunen den Ball in den Winkel hämmerte.

„Inviduelle Fehler"

„Das war der Genickbruch", erklärte Aksoy diesen Gegentreffer zum Wendepunkt der Partie. „Wenn wir nach der Pause nicht gleich das 2:3 kassiert hätten, wäre mehr drin gewesen. Leider stehen wir uns aber durch individuelle Fehler zurzeit selbst im Wege."

So fiel auch Gegentor Nummer vier durch einen Abwehrschnitzer: Florian Abel marschierte ohne Gegenwehr der Fortuna-Reserve über das halbe Spielfeld und kam aus vollem Lauf zum Abschluss (58.). Den Schlusspunkt setzte Laurenz Wassinger eine Viertelstunde vor Abpfiff.

Das Spiel in der Statistik

Fortuna: Boss - Zimmermann, Klemt (51. Michalsky), Hazaimeh, Nandzik - Erat, Fahrian, Haufe, Machnik (28. Rodriguez-Diaz) - Rami (69. Aydin), Golley.

Tore: 0:1 (7.) Quotschalla, 1:1 (13.) Golley, 1:2 (19.) Moosmayer, 2:2 (32.) Rodriguez-Diaz, 2:3 (48.) Knappmann, 2:4 (58.) Abel, 2:5 (75.) Wassinger.

Johannes Steinmeyer

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