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Was ist ein Portfolioaufbau und auf was muss ich achten?

Richtig Geld anlegen: Portfolioaufbau und seine Grundsätze berücksichtigen!

Das Depot-Management und der zuvor erfolgte Portfolioaufbau bestimmen, welche Titel und Fonds gehalten werden - und warum das so ist! Erlaubt ist natürlich alles, was eine gute Rendite bei akzeptablem Risiko verspricht, zumindest die goldene Grundregel bei der Geldanlage sollte aber besondere Beachtung finden: Diversifikation!

Die Diversifikation spielt beim Portfolioaufbau eine Schlüsselrolle

Wer Geld anlegen möchte, sollte nicht "alle seine Eier in einen Korb legen". Das heißt im Klartext, dass das Kapital mindestens über mehrere Titel gestreut werden sollte, idealerweise sogar über mehrere Anlageformen, um sich beispielsweise gegen Bärenmärkte an den Kapitalmärkten abzusichern. Diversifiziert werden kann auf genau diesen auf unterschiedliche Art und Weise, je nachdem wie die einzelnen Titel eingestuft werden. So ist eine Diversifizierung zum Beispiel nach:

- geografischen Gesichtspunkten
- Branche
- Kapitalisierung/Unternehmensgröße
- Risiko
- nach Growth- oder Value-Aktien möglich

Die Anzahl der Titel der im Portfolio ist unter diesen Gesichtspunkten nicht automatisch ein Zeichen einer versierten und flexiblen Anlagestrategie. Wer beispielsweise lediglich Titel der großen Tech-Unternehmen hat, legt seine Eier zwar nicht allesamt in einen Korb, mindestens aber alle in eine Branche, teilweise sogar je nach Markt noch in ein bestimmtes Land - in diesem Fall den USA. Deshalb muss nach vielen unterschiedlichen Gesichtspunkten gestreut werden, denn das sichert ab und kann auch Verluste bei einzelnen Titeln effizient abfangen. 

Ebenso sollte ein guter Mix zwischen Dividenden- und Wachstumsaktien (meist ohne Dividende) stattfinden. Wachstumsaktien versprechen getreu ihres Namens im Idealfall hohe Renditen aufgrund überdurchschnittlich stark steigender Kurse, während etablierte Titel mit hoher Dividende eine bessere Absicherung liefern. Richtig Geld anlegen bedeutet folglich auch immer, das eigene Kapital durchdacht zu verteilen. Das muss natürlich nicht absolut gleichmäßig geschehen, denn stärkere oder schwächere Gewichtungen sind immer noch durchaus möglich.

Fonds und ETFs bieten bereits eine gute Diversifikation

Wie "gut" diese tatsächlich ist, hängt natürlich vom jeweiligen ETF oder aktiv verwalteten Fonds ab. Wer ETFs aufgrund der geringeren laufenden Kosten bevorzugt, kann sich durchaus breit aufstellen, so beispielsweise mit World- oder Emerging Markets ETFs, womit bereits nahezu alle Kapitalmärkte der Welt, wenn auch mit unterschiedlicher Gewichtung, abgedeckt werden. Ebenso gibt es unzählige ETFs für einzelne Länder, Branchen oder beispielsweise Unternehmensgrößen. Der Vorteil solcher Fonds liegt auf der Hand: Da sie mehrere Titel in sich bündeln, erhalten Anleger mit nur einem Kauf indirekt viele verschiedene Investitionen, diversifizieren sich also zumindest im jeweiligen Bereich, den der Fonds abdeckt, ausgesprochen stark - oder bei großen ETFs wie den "World" Varianten sogar generell sehr gut.

Diversifikation heißt im Zuge dessen auch, dass bei der Geldanlage über den Tellerrand hinausgeschaut wird. Wer gerade das erste Mal Geld anlegen möchte, neigt vor allem zu einer (unterbewussten) Bevorzugung von heimischen Titeln - frei nach dem Motto: "Das Unternehmen kenne ich, das ist nicht weit von mir entfernt, die sind auf jeden Fall einen Kauf wert". Im Fachjargon spricht man von einem "Home Bias", den es speziell beim Kauf von Einzeltiteln zu berücksichtigen gilt.

Beim Portfolioaufbau und Geld anlegen nicht von Emotionen leiten lassen

Wer Geld anlegen möchte, bevorzugt oft schnelle und hohe Gewinne. Anleger sollten sich jedoch speziell beim Portfolioaufbau nicht von Emotionen leiten lassen. Eine Aktie, die die letzten 30 Tage in die Höhe schoss, muss am 31. Tag davon nicht mehr unbedingt einen guten Kauf darstellen, auch wenn es wehtut diesen Anstieg "verpasst" zu haben. Ebenso sollte man sein Geld nicht anlegen und dann auf kurzfristige, riesige Gewinne hoffen, denn eine durchdachte Kapitalanlage ist kein Lottospiel. 

Insbesondere beim Portfolioaufbau ist es ratsam, sich im Vorfeld einen Überblick über das verfügbare Kapital zu verschaffen und dieses im Kopf (oder auf dem Papier) zu verteilen, Gewichtungen anzupassen und dann noch einmal mindestens zwei Nächte drüber zu schlafen - so werden hitzige, von Emotionen geleitete Käufe (und Verkäufe) möglichst verhindert.