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Theorie und Praxis im Einklang

Berufsbegleitende Studien vereinen Theorie und Praxis. Das kann auch bei der Karriere helfen.

 

Es gibt unzählige Erzählungen dar- über, wie hoch die Ansprüche potenzieller ArbeitgeberInnen an frische AbsolventInnen sind: Das Studium sollte am besten in Mindeststudien- zeit abgeschlossen sein und trotzdem bereits jahrelange Berufserfahrung im Lebenslauf stehen. Die Frustration unter den Studierenden, diesen Ansprüchen gerecht zu werden, ist oft groß. Dennoch ist Erfahrung im Beruf für viele Jobs Voraussetzung. Stefanie Smerslak hat sich aus diesem Grund für ein berufsbegleitendes Studium entschieden. 

 

Mehr Verantwortung und Erfahrung

„Ich habe es nur ein Jahr lang als Vollzeit- Studentin ausgehalten“, scherzt Stefanie Smerslak. In diesem Jahr fehlte es der 35-Jährigen an Unabhängigkeit, vor allem in finanzieller Hinsicht. Deswegen wechselte sie auf die Fachhochschule (FH) und begann dort ein Bachelorstudium Marketing & Sales. Für eine bessere Integration ins Unternehmen und um das Gelernte aus der Uni besser im Beruf anzuwenden, jobbte sie nebenbei 30 Stunden pro Woche. „Ich wollte lieber mehr arbeiten und verantwortungsvollere Aufgaben erhalten“, fügt sie hinzu, be- tont aber, dass gutes Zeitmanagement unabdingbar ist, um Beruf und Studium unter einen Hut zu bringen. 

 

Maßgeschneidertes Studium

Im Master wechselt Stefanie auf die FH des bfi Wien und studiert Projektmanagement und Organisation. Die FH hat sich auf berufsbegleitendes Studieren spezialisiert mit dem Fokus auf Wirtschaft, Management und Finance. Die Studien der FH bfi Wien sind an die Bedürfnisse der Studierenden angepasst. Lehrveranstaltungen finden entweder abends oder gebelockt am Wochenende statt.

 

Besonders an der FH geschätzt hat Stefanie, dass ein Großteil der Lektor*innen aus der Praxis kommt. Dies mache den Unterreicht dynamisch. Aber auch die Kolleg*innen im Klassenraum bereichern das Studium mit interessanten Beispielen aus der Praxis. „Man bekommt irrsinnig viel Input von den Peers.“  Die Erfahrungen der anderen seien laut Stefanie eine nützliche Quelle für praktische Tipps im Berufsalltag.


Franziska Lessky, Bildungsexpertin der AK Wien, kann berufsbegleitendem Studieren ebenfalls Positives abgewinnen und verweist auf Studien, die zeigen, dass „jene Studierende, die zumindest im letzten Jahr vor Studienabschluss erwerbstätig waren, eine höhere Chance aufweisen, nach Studienabschluss einen Job zu finden“. Die Gründe dafür sind unter anderem der Aufbau eines beruflichen Netzwerks und das Sammeln von Berufserfahrung bereits während des Studiums. 

 

Einen Fuß in der Türe

Bis auf wenige Ausnahmen sind Studiengänge keine Berufsausbildungen, sondern bieten nur die theoretischen Grundlagen. Der praktische Bezug der FH gibt den Studierenden von Anfang an die Möglichkeit, die Theorie aus dem Hörsaal mit der Praxis im Betrieb zu verbinden. „Wenn man schon einen Fuß in der Türe im Unternehmen hat und laufend Berufserfahrung sammelt, hat man einen extremen Vor- teil“, findet Stefanie Smerslak. Ähnlich bewertet das auch Franziska Lessky und meint: „AbsolventInnen, die berufsbegleitend studiert haben, bringen vielfältige Fähigkeiten mit und wissen bereits beim Berufseinstieg, wie sie das gelernte Wis- sen in der Praxis anwenden können.“ Das gilt natürlich auch für jene, die studieren, um im Unternehmen die Karriereleiter hinaufzusteigen.

Ein weiterer Vorteil: Für einige Stu- dien können berufliche Erfahrungen an- gerechnet werden, und Studierende können bei wissenschaftlichen Arbeiten Themen aus ihrer eigenen beruflichen Erfahrung einbringen. Das spart Zeit – und gleichzeitig kann die Expertise vertieft werden. Theorie und Praxis im Einklang eben.  

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