Im IT- und Internet-Zeitalter wurde alles noch komplizierter und gefährlicher. Nun drohen nicht nur Einflüsse von außen, sondern auch von innen - direkt aus den Schreibmaschinen heraus: Komplizierte Techniken, bunte Symbole, verspielte Apps und die Verlockungen des Internets, welche meistens nur einen Mausklick von der Arbeitsfläche entfernt sind. Aber keine Panik - sind wir doch im "Internet of Things" angelangt. "Hemingwrite", ein amerikanisches Kickstart-Projekt, verspricht die Rückkehr zum puritanischen Schreibgenuss.
Die "Hemingwrite" ist sozusagen eine Tastatur im klassischen Schreibmaschinen-Design, die als technische Innovation lediglich ein e-Paper-Display und eine Cloud-Backup-Anbindung bietet. Abgerundet wird dieser kreative Arbeitsplatz durch eine mechanische Tastatur, die das Schreiben mit einem haptischen Genuss verbindet, der für sich alleine bereits zum Schreiben motiviert. Außerdem steht eine USB-Buchse zur Verfügung, die den Zugriff auf sämtliche Texte bietet und die Ladung der Akkus ermöglicht. Nach dem Anschalten des "Hemingwrite" kann sofort geschrieben werden - keine Ladezeiten, kein Browser, keine App, die erst gestartet werden muss. Eine Akkuladung soll rund einen Monat halten, dank der stromsparenden e-Paper-Technologie und soweit die WLAN-Funktion lediglich für Backups genutzt und ansonsten deaktiviert wird.
Entwickelt wurde die "Hemingwrite" von Adam Leeb und Patrick Paul, die für ihre Erfindung bis Anfang Januar Geld gesammelt haben und mittlerweile mitten in der Produktion der ersten Serie stecken. Die Tastatur wird übrigens in Deutschland hergestellt und soll zu den besten Tasten der Welt gehören, wie die beiden Macher betonen. Unterstützte Cloud-Dienste sind bisher Google Drive, Evernote, Dropbox, iCloud, Microsoft OneDrive, ownCloud sowie SpiderOak. Und selbstverständlich wird für den deutschen Markt auch ein deutsches Tastenlayout verwendet, wie auch für zahlreiche weitere Sprachen.
Die erste Serie besteht aus rund 1.000 Geräten, die jeweils für ca. € 450 direkt bei den Entwicklern zu bekommen sind. Sobald die reguläre Serie den deutschen Markt erreicht hat, werden die "Hemingwrite"-Geräte für rund € 500 zu haben sein.
Fotos: (c) Hemingwrite