Die erste Pandemiewelle hatte die Stadt gut bewältigt, deshalb lockerte San Francisco im Herbst 1918 die bei vielen Bürgern unbeliebte Maskenpflicht. Ein verhängnisvoller Fehler.
Punkt 12 Uhr mittags kam das Zeichen der Entwarnung. Sirenenheulen verkündete den Bürgern von San Francisco am 21. November 1918, dass die schlimmste Phase der Spanischen Grippe in ihrer Stadt überstanden, die Mundschutzpflicht damit aufgehoben war. Sofort zogen sich die Bürger ihre Masken vom Gesicht und ließen sie fallen. Bald waren die Gehsteige damit übersät.
Noch Sekunden vor der Sirene hatte ein Polizist einen Mann angeherrscht, seine Maske wieder aufzusetzen – er hatte sie heruntergezogen, um sich zu schnäuzen. Nun riss sich der Nicht-Mehr-Delinquent das Stück Stoff vom Gesicht, warf’s auf den Boden und landete nach einem Luftsprung mit beiden Füßen darauf. „He, Sie da!“, rief der Polizist. Dann sah er in die maskenlosen Gesichter um ihn herum und ließ den Mann gewähren.
Die Erleichterung war groß in San Francisco. 1918 hatte sich die gefährliche Spanische Grippe in Wellen ausgebreitet, weltweit starben daran bis zu 50 Millionen Menschen. Damit forderte das verheerende Virus mehr Todesopfer als der Erste Weltkrieg.
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