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Wie ein Porno über Behinderungen das Berliner Pornfilmfestival spaltet

Screenshot aus ‚Don't Pray For Us', mit freundlicher Genehmigung von Aj Dirtystein

Ein ausgemergelter Mann liegt nackt auf dem Boden. Sein Rollstuhl ist außer Sichtweite. Die Knochen stehen dramatisch hervor, auf seiner gespannten Haut schlüpfen Schmetterlingslarven und werden von einer Hohepriesterin mit dem Mund in die Freiheit gepustet. Sie wiegt den Mann. Er ist schwach, ein Opfer und doch wiederum keines. Dass Schönheit auch im vermeintlichen Makel liegen kann, demonstriert die experimentelle Fetisch-Regisseurin Aj Dirtystein mit dem Kurzfilm Don't Pray For Us auf dem Berliner Pornfilmfestival. Hier werden Fetische, Kinks, Gender- und Körper-Issues egalitär einer Hohepriesterin vorgeführt. Namen sind egal. Es geht um starke und verstörende Bilder, wenn sich die Regisseurin selbst Seiten der Bibel auf die nackte Haut tackert. Ein Mindfuck, der das Pornobild unserer Generation, die dann doch zu YouPorn masturbiert, mal eben mit dem Presslufthammer vernichtet.


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