2 000 VIP-Gäste werden zum Final-Wochenende der German Polo Masters in Keitum erwartet. Insgesamt rechnen die Veranstalter von Schneider Event mit rund 15 000 Gästen bei dem Turnier, das bereits am vergangenen Freitag gestartet ist. Hinter all dem steckt ein immenser Organisationsaufwand. Logistik, Küche und die Versorgung der 140 Pferde stellen eine große Herausforderung dar. Die Sylter Rundschau hat gestern Morgen auf dem Veranstaltungsgelände gegenüber des Keitumer Bahnhofs hinter die Kulissen geschaut und war bei den letzten Vorbereitungen dabei.
„Wir waren noch nie so gut im Timing", sagt die Veranstalterin Stephanie Schneider zufrieden. Sie wirkt noch ganz entspannt, hält hier und da einen kurzen Plausch mit den Mitarbeitern und betrachtet begeistert den Aufbau der Aussteller im VIP-Zelt. Ab heute Mittag werden dort auf 800 Quadratmetern die Gäste mit kulinarischen Köstlichkeiten, zubereitet von Sternekoch Karlheinz Hauser und seinem 60-köpfigen Catering-Team aus Hamburg, verwöhnt.
Doch die insgesamt 15 Tonnen Lebensmittel müssen auch irgendwo kühl gelagert werden. Dann kommt der LKW von Jan Bauer ins Spiel. Sein mobiler Kühlschrank gehört neben dem Pferdestall zu den am besten überwachten Plätzen auf dem Gelände. Der 40-Tonner ist mit einem eigenen GPS-System ausgestattet. Fällt das Stromaggregat mal aus, bekommt Jan Bauer eine SMS auf sein Handy und kann sofort handeln. „Denn die Kühlkette darf nicht unterbrochen werden", sagt er.
Doch nicht nur der LKW muss mit Strom versorgt werden. Deshalb hat das riesige Stromaggregat auf dem Gelände auch so viel Leistung, dass gleich drei Haushalte daran angeschlossen sein könnten, sagt Stephanie Schneider.
Neben der Strom- ist auch die Wasserversorgung ein wichtiges Thema. Insgesamt 500 Meter Wasserschläuche sorgen für eine regelmäßige Abkühlung der Pferde und ausreichend Spülwasser. Am Montag waren bereits 260 Kubikmeter Wasser verbraucht, bis zum Ende des Turniers wird dieser Wert aber noch weiter deutlich steigen.
Einen ganz besonderen Job machen nach Ansicht Schneiders die argentinischen Pferdepfleger. „Sie verbringen Tag und Nacht mit den Tieren, sie kennen die Pferde in und auswendig, sie sind ihr Leben", erzählt sie beeindruckt.
Von Hierarchien ist auf dem Polo-Gelände übrigens kaum etwas zu spüren. Die Veranstalterin witzelt mit den „Grooms", wie die Pferdepfleger in Argentinien genannt werden. Viele sind nicht zum ersten Mal auf Sylt, sie kennen sich von früher. „Alle Mitarbeiter zusammen sind wie eine große Familie. Abends sitzen wir hier oft noch zu einem Feierabendbier."
von Jana Walther erstellt am 09.Aug.2014 | 06:15 Uhr