Soundcheck bei den Pinguinen – wie bringt man den Tieren bei, ihr Gehör erforschen zu lassen?
W as und wie hören eigentlich Pinguine? Die Frage ist wichtiger als eine Spaß- oder Quizfrage. Tatsächlich ist über die Schwimmvögel vieles unbekannt. Eben etwa darüber wie sie hören. Das Hörvermögen ist aber wichtig für sie: Alttiere erkennen ihre Küken am individuellen Geräusch und unter Wasser erkennen Pinguine von weitem ihre Fressfeinde – Wale und Delphine, die per Klicklaut ihre Beute, eben Pinguine, orten. Hinzu kommt, so Michael Dähne, Kurator am Meeresmuseum Stralsund und anerkannter Meeresbiologie-Forscher, dass geplant ist, knapp an der Grenze der Schutzzonen in der Antarktis im Wasser nach Bodenschätzen zu suchen. Dies geschieht u.a. mit sogenannten Airguns – gewaltigen Pressluftpistolen, die mit kontrollierten, aber extrem lauten Pressluftexplosionen den Untergrund beschallen. Der Lärm reicht oft mehrere hundert Kilometer weit unter Wasser und könnte Pinguine schädigen. Um hierzu Erkenntnisse zu gewinnen, planen Dähne und seine Kollegen Pinguine zu untersuchen. Für ihn ein Einfaches – er hat 14 Humboldtpinguine, in einem Gehege auf dem Dach seines Museums. Die Tiere werden seit Dezember 2017 darauf trainiert bei bestimmten Signalen bestimmte Reaktionsmuster zu zeigen – sowohl auf dem Dach seines Museums, als auch unter Wasser im Hafenbecken von Warnemünde. Anschließend werden diese dann in Tests abgefragt. So will Dähne zunächst herausfinden welche Frequenzen und Lautstärken die Tiere überhaupt verarbeiten können. Parallel dazu verlaufen Versuche mit Kaiser-, Esels- und Goldschopfpinguinen bei Dähnes Kollegen in Dänemark.
Podcast: https://www.br.de/mediathek/podcast/iq-magazin/apollo-11-film-safran-krokus-wiederaufforstung-gegen-...Original