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Die Würde des Menschen ist unantastbar!

Deutsche Heimatvertriebene

DIE WÜRDE DES MENSCHEN IST UNANTASTBAR!


51,3 Millionen Menschen sind auf der Flucht

Nie war die Weltflüchtlingszahl nach dem zweiten Weltkrieg so hoch wie heute!

Die grösste Katastrophe ist das Vergessen

Diese Fotos erinnern mich an die zahlreichen traurigen Erzählungen meiner Grossmutter Anna, geborene Steinmetz, als sie hochschwanger mit ihren drei Kindern Peter (mein Papa), Karin und Ingrid von Gleiwitz (heutiges Polen) zunächst zu Fuss, später mit dem Zug nach Berlin fliehen musste so wie 8.5 Millionen (1/10 der heutigen deutschen Bevölkerung!) anderer Deutsche, die aus Ostpreussen, Schlesien, Pommern und Ost-Brandenburg vertrieben wurden.

Meine Grossmutter Anna wurde mit ihren Kindern zunächst nach Bremen, später nach Schneverdingen evakuiert. Egal wo die Familie meines Vaters in Deutschland als deutsche Heimatvertriebene ankamen, überall wurden sie als „diese elenden Flüchtlinge”, „Drecksbande” und „unnützes Pack” beschimpft.


Ungern erinnere ich mich an die Erzählungen meiner Grossmutter. Die waren sicherlich nicht für uns Kinder bestimmt und dennoch wurden wir unfreiwillige Zuhörer. Ich war vielleicht sechs Jahre alt, als Oma Anna meiner Mutter detailliert berichtete, wie sie auf der Flucht nach Berlin von den Russen vergewaltigt wurde. Die Wortwahl meiner Grossmutter war hart und scharf. Der Blick wurde erst wieder weich und die Stimme sanft, wenn Oma Anna ihre Kinder ins Zentrum stellte: “Ich hatte doch Verantwortung. Ich musste doch meine Kinder retten.”


Sie lebten wie “Vieh” in Baracken, arbeiteten für deutsche Bauern für ein wenig Brot, Milch, Eier und Kartoffeln bis zu 16 Stunden am Tag. Fleisch gab es nie. Meine Grossmutter sagte oft: “Das war trotzdem besser, als von den Russen vergewaltigt zu werden. Aber es waren harte Jahre. Die Kälte meiner Landsleute, diese Ignoranz und Brutalität uns Landsleuten gegenüber werde ich nie vergessen.”
Oma Annas Mann Wilhelm diente als Soldat und befand sich damals in russischer Kriegsgefangenschaft. Es grenzte fast an ein Wunder, dass sich die Familie 1954 im tiefsten Ruhrpott in Bergkamen wiederfand.


Ich bin sicher, viele Deutsche können eine ähnliche Geschichte erzählen. Unsere eigene Geschichte sollten wir nie vergessen. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Anstatt zu hetzen, die eigene Geschichte zu verleugnen: Lasst uns zusammen rücken und gemeinsam an einer Lösung arbeiten, wie wir die unzähligen Kriegsflüchtlinge in Europa aufnehmen können.


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