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Duncan Hamilton - Trinkgläser und Pokale

Kaum ein Rennfahrer hat so viele, zum Teil haarsträubende, Abenteuer erlebt wie Duncan Hamilton. Der Brite, bekannt für diese Geschichten und seinen Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans 1953, wird außerdem häufig mit der Sportwagenmarke Jaguar assoziiert, da er die meisten seiner Einsätze auf deren Wagen bestritt. In der Markenweltmeisterschaft 1956 war es allerdings anders – da fuhr er auch für Ferrari.

Jaguar hatte mit dem C-Type 1951 zum ersten Mal die 24 Stunden von Le Mans gewonnen, verlor 1952 und wollte 1953 erneut nach den Lorbeeren greifen. Mit diesem Ziel setzten die Briten drei Werkswagen ein: die Startnummer 17 mit Peter Walker/Stirling Moss, die Nummer 18 mit Duncan Hamilton/Tony Rolt und die Nummer 19 mit Peter Whitehead/Ian Stewart. Dazu kam noch ein Ersatzwagen, der ebenfalls die Nummer 18 trug. Letzterer wurde im Training bewegt, was 1953 laut Reglement verboten war. Auf einen Protest von Ferrari folgte die Disqualifikation.

Laut Erzählungen von Hamilton hatten er und Rolt die Nacht in verschiedenen Bars durchgemacht und saßen um 10 Uhr vormittags beim Kaffee, als Jaguar-Gründer William Lyons ihnen die freudige Nachricht mitteilte, dass sie nun doch starten durften, weil man 25 000 Francs Strafe bezahlt hatte. In den sechs Stunden bis zum Start gab es für beide heiße Bäder und sehr viel Kaffee. Rolt fuhr zuerst und holte sich alsbald die Führung, die Hamilton danach verteidigte. Laut eigener Aussage wechselte Hamilton später von Kaffee zu Brandy. Die Promille waren sicherlich hilfreich, als bei voller Fahrt ein Vogel die Scheibe durchschlug und ihm die Nase brach. Fahrer und Wagen hielten durch und gewannen mit vier Runden Vorsprung vor Walker/Moss.

Eine Woche später startete Hamilton beim Grand Prix von Portugal mit seinem eigenen C-Type. Dort verunfallte er auf der ersten Runde spektakulär, indem er gegen einen Strommast knallte, aus dem Auto in einen Baum flog und von dort auf die Strecke fiel. Der Unfall kappte auch den Strom für das Krankenhaus, in das Hamilton eingeliefert wurde. Aber er überlebte…