Die Ankündigung der Gaspreisumlage - also die vom Verbraucher zu zahlende Abgabe, die strauchelnde Gasimporteure stützen soll - war für viele Bürger ein Schock. In einer Zeit, in der das Geld sogar für Nahrung knapp zu werden droht, noch zusätzlich neben drastisch gestiegenen Gaspreisen für seine warme Wohnung im eiskalten Winter bezahlen zu müssen: für viele der finanzielle Todesstoß.
Immer mehr Politiker stellen den Plan von Wirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne) infrage! „Die Gasumlage gehört auf den Prüfstand", sagte SPD-Chef Lars Klingbeil (44, SPD) dem RND. UND: Gut eine Woche vor ihrer Einführung wird die umstrittene Gasumlage nun auch noch verfassungsrechtlich geprüft.
Aktuell wird politisch diskutiert, ob nach der Verstaatlichung von Uniper die zum 1. Oktober geplante Gasbeschaffungsumlage in Höhe von 2,419 Cent wieder entfallen müsste.
DENN: Immerhin besitzt der Bund dann etwa 99 Prozent der Anteile an Uniper - und alles finanziert durch unsere Steuergelder. Somit würden wir Steuerzahler ab 1. Oktober doppelt zur Kasse gebeten.
▶︎ Ein Single in einer 50-Quadratmeter-Wohnung (5000 kWh) würde um 87 Euro entlastet.
▶︎ Ein Ehepaar in einer 100-Quadratmeter-Wohnung (12.000 kWh) würde um 190 Euro entlastet.
▶︎ Eine Familie mit Kind in einer 150-Quadratmeter-Wohnung (18.000 kWh) würde um 277 Euro entlastet.
▶︎ Eine Familie mit zwei Kindern in einem Reihenhaus (20.000 kWh) würde um 306 Euro entlastet.
▶︎ Eine Familie mit drei oder mehr Kindern in einem Haus (35.000 kWh) würde um 524 Euro entlastet.
Insgesamt muss ein Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh beim aktuellen Gaspreis inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer im Schnitt 4371 Euro zahlen. Durch eine Senkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent würden ohne die diskutierte Gasumlage nur 4065 Euro fällig.
Der Gaspreis im Großhandel ist nach dem Rekord der vergangenen Wochen gesunken - bleibt aber immer noch auf sehr hohem Niveau und nicht vergleichbar mit den Preisen der Vorkriegszeit.
Ein Musterhaushalt (20.000 kWh) zahlte im Schnitt 4371 Euro im Jahr für Gas. Das entspricht einem durchschnittlichen Preis von 21,9 Cent pro kWh - ein Plus von unglaublichen 232 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Obwohl Gasgrundversorger bereits im Spätjahr und Winter 2021 in mehr als 1000 Fällen Preise erhöht haben, wurden seit dem 1. März 2022 in weiteren 1307 Fällen Preise erhöht oder Erhöhungen angekündigt. Im Durchschnitt betragen die Preiserhöhungen 90,9 Prozent und betreffen gut 3,8 Millionen Haushalte.